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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Musiktherapie zur Behandlung des akuten Tinnitus: Vorstellung des Forschungsdesigns und vorläufige Ergebnisse

Poster Otologie

  • corresponding author Miriam Grapp - Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung, Heidelberg
  • Heike Argstatter - Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - HNO-Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Hans V. Bolay - Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung, Heidelberg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2013;9:Doc45

doi: 10.3205/cpo000746, urn:nbn:de:0183-cpo0007466

Published: June 20, 2013

© 2013 Grapp et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Für Patienten mit akutem Tinnitus, die durch die initiale Standardtherapie entsprechend der AWMF-Leitlinien keine ausreichende Symptomreduktion erfahren haben, wird ein ergänzendes musiktherapeutisches Behandlungskonzept evaluiert. Dieses Behandlungskonzept zielt sowohl auf die neuronalen Grundlagen der Tinnitusentstehung als auch auf die dysfunktionalen Krankheitsverarbeitungsmechanismen der Patienten. Die Musiktherapie umfasst 10 Behandlungseinheiten, die im Rahmen einer Kompakttherapiewoche (Mo–Fr) stattfinden.

Die Studie wurde von der Ethikkommission der Ärztekammer des Saarlandes genehmigt.

Methode: In die Studie eingeschlossen werden n=40 Patienten mit akutem Tinnitus, bei denen die Ohrgeräusche nach der medikamentösen Akuttherapie weiterhin fortbestehen.

Nach Abschluss der medikamentösen Akuttherapie ist eine Wartezeit von 4 Wochen erforderlich um sowohl Wash-out Effekte der Medikamentenwirkung als auch eine Spontanremission auszuschließen. Nach dieser Wartezeit durchlaufen alle Patienten die Musiktherapie, eine umfangreiche psychologische Verlaufsdiagnostik sowie 2 fMRT-Untersuchungen im Abstand von 7 Tagen. Patienten der Studiengruppe (n=20) erhalten die Musiktherapie zwischen beiden fMRT-Untersuchungen, Patienten der Wartekontrollgruppe (n=20) nach der zweiten fMRT-Untersuchung. Die Zuteilung zu beiden Gruppen erfolgt randomisiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Vorläufige Prä-Post-Vergleiche ergeben bei 73,3% der bisher behandelten Patienten eine signifikante Reduktion der Tinnitusbelastung im Tinnitusfragebogen (TF, Goebel und Hiller 1998). Erste Auswertungen des Tinnitus-Beeinträchtigungs-Fragebogens (TBF-12, Greimel et al. 2000) der Attention and Performance Self Assessment Scale (APSA, Görtelmeyer et al. 2010) sowie der fMRT-Daten werden präsentiert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.