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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Funktionelle Veränderung der Detektion von Tönen im Störschall bei Glycinrezeptor-defizienten Mäusen

Poster Otologie

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  • corresponding author Stefanie Buerbank - Universitäts-HNO-Klinik/Exp.HNO-Heilkunde, Erlangen
  • Konstantin Tziridis - Universitäts-HNO-Klinik/Exp.HNO-Heilkunde, Erlangen
  • Holger Schulze - Universitäts-HNO-Klinik/Exp.HNO-Heilkunde, Erlangen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2012;8:Doc42

doi: 10.3205/cpo000695, urn:nbn:de:0183-cpo0006956

Published: April 19, 2012

© 2012 Buerbank et al.
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Zusammenfassung

Eine Funktion efferenter Innervation der Cochlea ist die Beteiligung an der Demaskierung von Tönen im Störschall. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass der Glycinrezeptor (GlyR), einer der wichtigsten inhibitorischen Rezeptoren des zentralen Nervensystems, in efferenten Synapsen der murinen Cochlea vorhanden ist. GlyRα3 ist im adulten Tier die primäre, ligandenbindende Untereinheit.

Hier zeigen wir erstmals, dass der Verlust von GlyRα3 zu veränderter Detektion von Tönen im Störschall führt.

Efferente Rezeptoren wurden bei GlyRα3 +/+ und -/- Tieren mittels qRT-PCR nachgewiesen. Um die Detektionsleistung der Tiere zu untersuchen, wurde die akustische Schreckreaktion bei beiden Gruppen sowohl in Ruhe als auch in weißem Hintergrundsrauschen von 40dB SPL gemessen. Die Beeinflussung (Inhibition) der Schreckreaktion durch tonale Präpulse von 40-60dB SPL wurde bestimmt. Ein Hörverlust wurde hirnstammaudiometrisch ausgeschlossen.

Die Untersuchung anderer Rezeptoren efferenter Innervation auf cDNA Ebene zeigte, dass diese in GlyRα3 -/- Tieren entweder unverändert bleiben, oder hochreguliert werden. Nichtsdestotrotz lassen sich bei Kombination der Teststimuli mit weißem Rauschen Unterschiede in der Präpulsinhibition beobachten, die auf eine herabgesetzte Fähigkeit zur Tondetektion im Störschall bei GlyRα3 -/- Tieren hinweisen.

Unsere Ergebnisse legen eine efferent vermittelte Beteiligung des GlyRs an der Demaskierung von Tönen im Störschall nahe. Diese Aufgabe kann beim Fehlen von GlyRα3 nicht vollständig von anderen Rezeptoren kompensiert werden. Eine Einflußnahme von Komponenten des auditorischen Hirnstamms kann noch nicht ausgeschlossen und muß separat untersucht werden.

Unterstützt durch: Diese Arbeit wurde unterstützt vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF, Projekt E6) am Universitätsklinikum der Universität Erlangen-Nürnberg.