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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Der Einsatz von Botulinum Toxin A während der Wundheilung bei einem Patienten mit ALT-Lappen zur Defektdeckung nach Resektion eines Zungen- und Mundbodenkarzinoms

Poster Onkologie

  • Friedrich Ihler - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen
  • Rainer Laskawi - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen
  • Christoph Matthias - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen
  • Hans Heino Rustenbeck - Abteilung für Neuroradiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • corresponding author Martin Canis - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2012;8:Doc27

doi: 10.3205/cpo000680, urn:nbn:de:0183-cpo0006806

Published: April 19, 2012

© 2012 Ihler et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Botulinum Toxin A wirkt beim Menschen durch eine Hemmung der Freisetzung von Azetylcholin in den synaptischen Spalt als Muskelrelaxans. Ebenso verringert es die Sekretion exokriner Drüsen. Die häufigsten Tumorerkrankungen im HNO-Bereich sind Plattenepithelkarzinome, deren kurative Therapieansatz in einer Resektion in der Regel in Kombination mit einer Bestrahlung besteht. Bei ausgedehnten Tumoren ist die vollständige Resektion oftmals dadurch limitiert, dass ohne eine plastische Rekonstruktion keine ausreichende Erhaltung der Funktion möglich ist. Diese Limitationen können durch den Einsatz freier Gewebetransplantate umgangen werden. Für große Defekte (z. B. subtotale Glossektomie) eignet sich insbesondere der freie ALT-Lappen (anterolateral thigh-flap), da dieser als myokutanes Transplantat bei primärem Verschluss des Hebedefektes bis zu einer Größe von 9 x 20 cm gehoben werden kann.

Methoden: Wir berichten von einem 23-jährigen Patienten, welcher sich mit einem cT4cN1cM0 Plattenepithelkarzinom der rechten Zunge vorstellte. Nach Tumorresektion und Defektdeckung mit ALT-Lappen zeigte sich eine ausgeprägte Hypersalivation, welche sich auch nach Gabe von Anticholinergika nicht besserte. Aus diesem Grund erfolgte die Injektion von je 22,5 Einheiten Botulinum Toxin A in die Glandulae parotideae und je 15 Einheiten in die Glandulae submandibulares.

Ergebnisse: Durch die intraglanduläre Injektion von Botulinum Toxin A wurde eine fast vollständige Hemmung der Speichelsekretion erreicht. Hierdurch konnte die Einheilung des Transplantats, die Aspirationsneigung und die Patientenzufriedenheit entschieden verbessert werden.

Schlussfolgerungen: Botulinum Toxin A eignet sich in hervorragender Weise zur Behandlung der postoperativen Hypersalivation nach Tumoreingriffen.