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Verminderte Selektin E Expression in Polyposis nasi
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Published: | April 19, 2012 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Chronische Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (Polyposis nasi) ist eine mit chronischer Entzündung und Polypenwachstum einhergehende Erkrankung der nasalen und paranasalen Schleimhäute. Histologisch betrachtet sind nasale Polypen durch das ödematöse fibrozytäre Stroma und die Einwanderung von Entzündungszellen charakterisiert. Bei einer Entzündung wird eine Immunreaktion ausgelöst, indem es zur Migration von phagozytosefähigen Leukozyten in das betroffene Gewebe kommt. Voraussetzung dafür ist die Wechselwirkung dieser Abwehrzellen mit dem vaskulären Endothel, wobei der initiale Kontakt und das anschließende Zellrollen durch die Proteine der Selektin-Familie vermittelt wird.
Methoden: Im Verlauf einer Nasennebenhöhlensanierung wurden nasale Polypen und die dazugehörige untere Nasenmuschel chirurgisch entfernt. Um Unterschiede in der Selektin E Expression festzustellen, wurden molekularbiologische (PCR, Microarray, qPCR), biochemische (Western blot) und immunhistologische (LSAB, IF) Methoden verwendet.
Ergebnisse: Die Expressionsanalyse ergab, dass das Adhäsionsmolekül Selektin E (CD62E) im vaskulären Endothel von nasalen Polypen, im Vergleich zu der unteren Nasenmuschel desselben Patienten, deutlich herunter reguliert ist.
Schlussfolgerung: Selektine sind für den initialen Kontakt von Leukozyten mit dem vaskulären Endothel verantwortlich. Eine Herunterregulation von Selektin E könnte bedeuten, dass die Migration von Leukozyten reduziert und daher die Immunantwort abgeschwächt ist. Dennoch zeigen verschiedene Studien, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Immunzellen das Polyposis-Gewebe infiltrieren. Die molekularbiologische Bedeutung einer verminderten Selektin E Expression steht im Fokus unserer Untersuchungen.