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Belastungen der Wirbelsäule des Operateurs während Nasennebenhöhlenoperationen
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Published: | April 22, 2010 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Schmerzen durch Fehlbelastungen der Halswirbelsäule sind eine häufige Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Gerade bei Operationen der Nasennebenhöhlen können Überlastungen der HWS und LWS durch Fehlhaltungen entstehen. Im HNO-Bereich existieren hierfür kaum systematische Untersuchungen, inwieweit die Arbeitshaltung oder unterschiedliche Operationstechniken solche Fehlbelastungen bedingen.
Methoden: Haltung und Bewegung der Wirbelsäule wurden mithilfe eines neu entwickelten ultraschallbasierten Analyseverfahrens (3-D-SpineMoveGuard) erfasst. Die explorative Einzelfallstudie dokumentiert insgesamt sechs Nasennebenhöhlen-Operationen in unterschiedlicher Operationstechnik (Mikroskop, Endoskop oder Stirnlampe).
Ergebnisse: Sagittale Abweichungen von neutral Null (Flexion) waren am stärksten im HWS Bereich ausgeprägt (Endstellung erreicht). Zusätzlich waren HWS und LWS mehrdimensional verdreht. Die Analyse der Wirbelsäulendynamik ergab für 65 % bis 90 % der Tätigkeitsdauer statische Arbeitshaltungen. Arbeiten mit dem Mikroskop waren am stärksten mit der Isometrie verknüpft.
Schlussfolgerungen: Aufgrund der Zwangshaltungen in verdrehter Oberkörperposition ist von einer hohen tätigkeitsspezifischen Wirbelsäulenbelastung auszugehen. Neben individuellen, gymnastischen Maßnahmen intraoperativ sollten ergonomische Optimierungen sorgfältig evaluiert und zur Entlastung der Operateure eingesetzt werden.