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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Case-Report: Paragangliom des N. facialis – eine seltene Differentialdiagnose bei Fazialisparese

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

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  • corresponding author Julian Künzel - HNO-Universitätsklinik Erlangen, Deutschland
  • Johannes Zenk - HNO-Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Heinrich Iro - HNO-Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Joachim Hornung - HNO-Klinik, Erlangen, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2010;6:Doc52

doi: 10.3205/cpo000545, urn:nbn:de:0183-cpo0005458

Published: April 22, 2010

© 2010 Künzel et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Die idiopathische Fazialisparese ist die häufigste Ursache einer peripheren Fazialisparese. Differentialdiagnostisch müssen neben traumatischer und infektiöser Genese, auch immer tumoröse Prozesse im Bereich der Parotis bzw. Fazialistumoren in Betracht gezogen werden. Bei letzterem ist das Fazialisschwannom die häufigste Entität. Eine Rarität hingegen ist sicherlich das Paragangliom des N. facialis.

Kasuistik: Beschrieben wird der Fall eines 39-jähriger Mann mit rechtsseitiger akuter inkompletter peripherer Fazialisparese (House V). Im MRT-Schädel und CT-Felsenbein zeigte sich jeweils ein gering KM aufnehmender Prozess im rechten Felsenbein. Nach Mastoidektomie und Biopsie erfolgte zweizeitig die komplette Tumorresektion in sano über einen kombinierten retro- und präaurikulären Zugang, mit Nervendarstellung, Fazialisresektion und Rekonstruktion. Diese erfolgte mittels eines N. auricularis magnus Interponat. 13 Monate post-OP zeigt sich eine Fazialisparese House IV mit geringer Defektheilung und in der Audiometrie eine residuale Schallleitungsstörung von 20 dB sowie beidseitige Eugeusie.

Diskussion: In der Literatur sind kaum weitere Fälle eines Paragangliom des N. faciale beschrieben. Somit stellt dieses eine Rarität dar und sollte in unklaren Fällen einer Fazialisparese oder einer Raumforderung im Bereich der GLP differential-diagnostisch in Betracht gezogen werden. Das Diagnostikum der Wahl zur Beurteilung der knöchernen Strukturen des Felsenbeins ist die CT und die MRT zur Weichteildiagnostik.Bei präoperativer peripherer Fazialisparese ist die in sano Resektion Therapie der Wahl, um eine weitere Destruktion von wichtigen Organstrukturen, insbesondere des Innenohrs und des Vestibularorgans,zu vermeiden.