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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Kann GABApentin bei der Wüstenrennmaus die altersbedingte Erhöhung der Schwellen für ein Testsignal das unmittelbar nach einem Maskierer präsentiert wird (Nachverdeckung) verbessern?

Poster Innenohr

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  • corresponding author Otto Gleich - HNO-Klinik Universität Regensburg, Regensburg
  • Jürgen Strutz - HNO-Klinik Universität Regensburg, Regensburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2009;5:Doc66

doi: 10.3205/cpo000470, urn:nbn:de:0183-cpo0004701

Published: April 16, 2009

© 2009 Gleich et al.
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Zusammenfassung

Wir haben mit dem Nachverdeckungs-Paradigma überprüft, ob das Medikament GABApentin Einfluss auf maskierte Schwellen bei der Wüstenrennmaus hat. Bei insgesamt 13 Tieren im Alter zwischen 1 und 4 Jahren wurden die maskierten Schwellen für 4 Testbedingungen bestimmt. Eine Varianzanalyse mit Messwiederholung für die Faktoren Altersgruppe (< 30 und > 30 Monate) und Testbedingung (pre, 115 mg/kg/Tag, 350 mg/kg/Tag und post) bestätigte einen signifikanten Unterschied der maskierten Schwelle zwischen den jungen (Mittelwert 35,0 dBSPL) und alten (Mittelwert 45,5 dBSPL) Tieren (p < 0,001). Die Mittelwerte der maskierten Schwellen wiesen dagegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier Testbedingungen auf (39,1–41,3 dBSPL, p=0,129). Allerdings bestand eine signifikante Interaktion zwischen der Altersgruppe und der Testbedingung (p=0.012). Anschließende paarweise Vergleiche (Tukey Tests) ergaben, dass bei den jungen Tieren die maskierten Schwellen während der Behandlung mit 350 mg/kg/Tag Gabapentin (38,3 dBSPL) signifikant höher waren als vor der Gabe (32,3dBSPL) oder nach dem Absetzen (33,5dBSPL) von Gabapentin (p < 0,05). Bei den alten Tieren ergaben sich keine Hinweise für einen signifikanten Einfluss der Behandlung (p > 0.485).

Entgegen früheren Annahmen scheint die Wirkung von GABApentin weniger auf GABAergen Mechanismen sondern eher auf der Interaktion mit spannungsabhängigen Ca2+-Kanälen zu beruhen. Die Erhöhung der maskierten Schwellen bei jungen Tieren deutet darauf hin, dass solche spannungsabhängigen Ca2+-Kanäle bei der Nachverdeckung eine Rolle spielen. Neben der Hypothese einer Beeinträchtigung inhibitorischer Transmitter könnten Defizite bei spannungsabhängigen Ca2+-Kanälen zu den erhöhten maskierten Schwellen bei alten Tieren beitragen.

Unterstützt durch: Gefördert durch die DFG Str275/4-5. Wir danken Dr. J.-Th. Fränzer, S. Kopetschek, U. Schreiter und C. Woegerbauer für die Durchführung der Messungen.