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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Experimentelle Untersuchung zum Einfluss der positiven Gz-Beschleunigung auf das menschliche Hören

Experimental study concerning the effect of positive Gz-acceleration on human hearing

Poster

  • corresponding author Michael Kühn - Abt. Flugphysiologie, Flugmedizinsches Institut der Luftwaffe, Königsbrück
  • Matthias Bornitz - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
  • Yury Yarin - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
  • Dirk Mürbe - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
  • Achim Knobloch - Abt. Flugphysiologie, Flugmedizinsches Institut der Luftwaffe, Königsbrück
  • Peter Lindner - Abt. Flugphysiologie, Flugmedizinsches Institut der Luftwaffe, Königsbrück
  • Bernd Brix - Abt. Flugphysiologie, Flugmedizinsches Institut der Luftwaffe, Königsbrück
  • Thomas Zahnert - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2009;5:Doc42

doi: 10.3205/cpo000446, urn:nbn:de:0183-cpo0004460

Published: April 16, 2009

© 2009 Kühn et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Als wesentliche Ursache einer Funktionsstörung des Innenohres wird die Minderdurchblutung mit einhergehendem Sauerstoffmangel angesehen, insbesondere bei der Ätiologie der lärmbedingten Schwerhörigkeit und bei einigen Formen des Hörsturzes. Ziel dieser Pilotstudie war die Überprüfung des Einflusses einer beschleunigungsinduzierten stagnierenden Hypoxie auf das menschliche Hören.

Methoden: Diese Pilotstudie wurde auf der Hochleistungshumanzentrifuge der Abt. Flugphysiologie des Flugmedizinischen Institutes der Luftwaffe in Königsbrück durchgeführt. Unter ansteigender positiver Beschleunigung in der Kopf-Fuß-Achse (Gz) in vier Stufen von max. 5 g wurden Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) im Frequenzbereich (f2) von 0,5 bis 4 kHz abgeleitet sowie eine Tympanometrie durchgeführt.

Ergebnisse: Die DPOAE-Pegel von 8 gesunden männlichen Probanden waren um 5–10 dB in allen Frequenzbereichen ab einer positiven Gz-Beschleunigung von 3 g reduziert. Die Minderung der DPOAE-Amplitude war im tieffrequenten Bereich (1–2 kHz) stärker ausgeprägt als in den höherfrequenten Anteilen (3–4 kHz). Die Tympanometrie zeigte ebenfalls einen beschleunigungsabhängigen Anstieg der Impedanz ab 3 g.

Schlussfolgerungen: Die positive Gz-Beschleunigung hat einen Einfluss auf die Funktion des Mittel- und Innenohres. Um den durchblutungsbedingten Anteil dieses Effektes von der veränderten Mechanik des Ohres trennen zu können, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Hierbei könnte die cerebrale Minderperfusion z.B. durch Anwendung einer Anti-G-Schutzhose kompensiert werden.