gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

„Heidelberger Modell“ der Musiktherapie bei chronischem Tinnitus - Überprüfung der Dosis-Wirkungs-Relation und Exploration spezifischer Wirkmechanismen durch neurowissenschaftliche Methoden

Poster Audiologie

  • corresponding author Heike Argstatter - DZM e.V., Heidelberg
  • Sebastian Hoth - Universitäts-Hals-Nasen-Ohren Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Peter Plinkert - Universitäts-Hals-Nasen-Ohren Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Hans Volker Bolay - Fakultät für Musiktherapie, Fachhochschule Heidelberg, Heidelberg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2007;3:Doc91

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2007-3/cpo000356.shtml

Published: April 25, 2007

© 2007 Argstatter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Zusammenfassung

Einleitung: Die positiven Ergebnisse einer Pilotstudie zur Wirksamkeit des sog. „Heidelberger Modells“ zur musiktherapeutischen Behandlung von chronischem sollten in einer Folgestudie repliziert sowie spezifische Wirkmechanismen des Heidelberger Modells durch neurowissenschaftliche Verfahren belegt werden.

Methoden: N=100 Patienten (Alter:48±12 Jahre, 56 Männer) mit chronischem, tonalem Tinnitus wurden mit jeweils 12 Therapieeinheiten in einer von drei Gruppen behandelt: Standardmusiktherapie (= 1 Sitzung/Woche; N=46), Kompaktmusiktherapie (eine Woche; 2 Sitzungen/Tag; N=38), Habituationsgruppe (=psychologisch behandelte Kontrollgruppe, 1 Sitzung/Woche; N=16), zusätzlich Wartekontrollgruppe (N=86). Messungen erfolgten bei allen Patienten bei Aufnahme, vor und nach der Therapie mit subjektiven Fragebögen (TF nach Goebel & Hiller, 1998), zusätzlich fanden bei N=32 Patienten der Musiktherapiegruppen auch objektive elektrophysiologische (CERA) und bildgebende (fMRT) Messungen statt.

Ergebnisse: In beiden Musiktherapiegruppen ergab sich eine signifikante Reduktion der Tinnitusbelastung prä-post (-16,3 Punkte = 38 %), die Werte der Wartekontrollgruppe verändern sich kaum (-1,5 Punkte = 3,5 %) (ANOVA: (F(2,95) = 15,37). Erste Ergebnisse der elektrophysiologischen Messgrößen weisen auf Veränderungen der Amplituden der späten kortikalen Potentiale hin. Die Ergebnisse der Habituationsgruppe stehen noch aus, werden aber, ebenso wie die Auswertungen der weiteren neurowissenschaftliche Daten, bis zur Präsentation vorliegen.

Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Daten bestätigen die Ergebnisse der psychologischen Fragebögen. Die elektrophysiologischen Ergebnisse können als ein erster objektiver Nachweis der Wirksamkeit des Heidelberger Modells gelten.

Unterstützt durch: Klaus Tschira Stiftung Heidelberg, Privatsponsoren