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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Klinische Untersuchung und Simulation am Finite-Elemente-Modell des Menschlichen Schädels zum Entstehungsmechanismus der isolierten Orbitabodenfraktur

Poster

  • corresponding author Christoph Punke - HNO-Klinik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland
  • Burghard Kramp - HNO-Klinik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland
  • A Fritsche - Institut für Biomedizinische Technik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland
  • H Martin - Institut für Biomedizinische Technik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland
  • AL Fischer - Institut für Biomedizinische Technik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland
  • KP Schmitz - Institut für Biomedizinische Technik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland
  • HW Pau - Institut für Biomedizinische Technik der Univ.-Rostock, Rostock, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc038

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000038.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Punke et al.
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Zusammenfassung

Die isolierte Orbitabodenfraktur stellt einen wesentlichen Anteil der Mittelgesichtsfrakturen da. Über den Entstehungsmechanismus haben sich zwei konkurrierende Erklärungsmodelle herausgebildet: Die hydraulic-pressure- und die buckling-force-Theorie.

Isolierter Orbitafrakturen aus dem Krankengut der Rostocker HNO-Klinik „Otto-Körner“ wurden analysiert. Experimentell ist ein vereinfachtes Finite-Elemente-Modell des Schädels, durch optische Vermessung eines Autopsieschädels konstruiert worden und ein Modell generiert. Materialdaten wurden zur Annäherung des Modells vom Oberschenkelknochen aus der Literatur übernommen. Es erfolgte die Simulation der beiden Hypothesen im Lastversuch.

Das Durchschnittsalter der 163 Patienten lag bei ca. 30 Jahren, fast 90% davon männlich. Über 50% der Frakturen waren durch Rohheitsdelikte, jeweils 10% durch Stürze, Freizeit- sowie Verkehrsunfälle bedingt. Mindestens ein Drittel der Patienten war unter Alkoholeinfluss. Häufige Symptome waren Augenmotilitätsstörungen, Doppelbilder, Monokelhämatom, Epistaxis. Die anamnestischen Daten ließen überwiegend auf eine flächige, direkte Kraftübertragung auf den Bulbus schließen, vereinzelt wurde aber auch eine Kraftwirkung nur auf den knöchernen Orbitarand angegeben. Die Simulation zeigt die verschiedenen Druckkonzentrationen der Orbitawände in den Lastversuchen. Die hierbei beobachteten Druckkonzentrationsmaxima liegen im Orbitaboden.

Die klinischen Ergebnisse sowie die Simulation lassen beide Erklärungstheorien zu. Zum besseren Angleich des Modells an den menschlichen Schädel sind genauere Untersuchungen zu den Materialdaten der verschiedenen Strukturen und erweiterte Bestimmung und Vermessung unterschiedlicher Schädel bzw. Orbitageometrien notwendig.