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Isolierung multipotenter Stammzellen aus menschlichem Speicheldrüsengewebe
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Published: | December 6, 2005 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Kürzlich konnten aus dem exokrinen Pankreas des Menschen pluripotente Stammzellen isoliert werden. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es nun, die exokrinen Drüsen des Kopf-Hals-Bereiches auf die mögliche Anwesenheit derartiger Stammzellen zu untersuchen und ihr Differenzierungspotenzial in vitro zu analysieren.
Methoden: Im Rahmen von Operationen benigner Tumoren an der Glandula parotis oder im Falle der Gl. submandibularis während Neck dissections wurde humanes Speicheldrüsengewebe, das tumorfrei war gewonnen. Das Gewebe wurde unmittelbar nach der Entnahme mechanisch und enzymatisch aufbereitet und anschließend in MEM inkubiert. Nach einer Amplifikationsphase wurden die Zellen als „hängende Tropfen“, wie aus der Kultur embryonaler Stammzellen bekannt, weiter inkubiert.
Ergebnisse: Nach etwa 2 Tagen bildeten sich Zellkonglomerate, sogenannte „Organoide“ aus. Mit Hilfe der Immunfluoreszenzmikroskopie konnten wir eine spontane Zelldifferenzierung sowohl in chondrozytäre (Kollagen Typ II), als auch in myoblastäre (α-SMA) und neurogene (Neurofilamente, PGP) Richtung in vitro nachweisen.
Schlussfolgerungen: Wir konnten mit diesen Untersuchungen erstmals den Nachweis erbringen, dass Speicheldrüsen des Kopf-Hals-Bereiches adulte, multipotente Stammzellen enthalten, die eine hohe Proliferationsfähigkeit und die Fähigkeit zur multipotenten Differenzierung in vitro besitzen.