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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Therapieeffekte bei auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung im Kindesalter

Poster

  • corresponding author Cornelia Welzel - HNO-Klinik, Martin-Luther Univ. Halle, Halle, Deutschland
  • Wilma Vorwerk - HNO-Klinik, Martin-Luther Univ. Halle, Halle, Deutschland
  • C. Rasinski - HNO-Klinik, Martin-Luther Univ. Halle, Halle, Deutschland
  • U. Sievert - HNO-Klinik, Martin-Luther Univ. Halle, Halle, Deutschland
  • Sylva Bartel-Friedrich - HNO-Klinik, Martin-Luther Univ. Halle, Halle, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc003

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000003.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Welzel et al.
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Zusammenfassung

Eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung fällt häufig im Vorschul- oder frühen Schulalter durch Einschränkungen der Sprachverständnisfähigkeit im Störschall, der Konzentration bei auditiven Aufgabenstellungen, des Sprachlautdiskriminationsvermögens oder der Hörmerkspanne auf. Nicht selten liegt zusätzlich eine therapeutisch schwer beeinflussbare Dyslalie und / oder ein Dysgrammatismus vor.

Wir berichten über 23 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren (durchschnittlich 8,05 Jahre), welche in einem Intervall von ca. 1 Jahr (durchschnittlich 15 Monate) nach Erstdiagnose in unserer phoniatrischen Einrichtung nachkontrolliert wurden. Bei allen Kindern wurde ein logopädisches Hörtraining für mindestens 20 Therapieeinheiten a 45 Minuten durchgeführt. Bei 7 der Kinder erfolgte aufgrund einer pathologischen Sprachverständnisfähigkeit im Störschall mit einem Diskriminationsverlust von mehr als 30% bei 65 dB HL zusätzlich eine einseitige Hörgeräteversorgung.

Die Befundkontrolle erbrachte bei der Mehrzahl der Kinder deutliche Verbesserungen der Selektions-, Diskriminations-, und Sequenzierungsfähigkeiten. Weiterhin konnte bei allen Kindern mit auffälligen CERA-Befunden eine \"Normalisierung\" festgestellt werden. Identifikations- und Zeitauflösungsleistungen (Mottier-Test, Verständnis zeitkomprimierter Sprache) waren durch die Therapie am wenigsten beeinflussbar.

Bei den mit einem Hörgerät versorgten Kindern konnte eine Verbesserung des Sprachhörvermögens im Störschall mit und auch ohne Hörgerät festgestellt werden. Unsere Ergebnisse unterstützen den Nutzen des logopädischen, störungsspezifischen Hörtrainings sowie der einseitigen Hörgeräteversorgung bei auffälligem Sprachverständnis im Störschall im Rahmen einer AVWS.