Aktuelles
17. September 2021
Aufruf zur Einreichung von Manuskriptbeiträgen zum Themenheft "Planetare Gesundheit und Klimamedizin" des GMS Journal for Medical Education
Entsprechend des "Lancet Countdown on Health and Climate Change" [1] hängt der zukünftige Gesundheitszustand unserer Weltbevölkerung im Wesentlichen von der Entwicklung der Mensch-gemachten globalen Erwärmung [2] bzw. den gegensteuernden Maßnahmen ab.
Obwohl das Pariser Klimaabkommen eine Begrenzung der Erderwärmung von weit unter 2°C, möglichst 1,5°C, und damit eine massive Reduktion der Treibhausgas-Emission vorsieht, sind trotz erster Erfolge [3] die politischen Bemühungen weltweit und in Deutschland [https://www.mcc-berlin.net/forschung.html zugegriffen am 11.08.2021] gegenwärtig als absolut unzureichend zu bezeichnen.
Die aktuellen Wetterextremereignisse wie Buschbrände, Starkregen, Überflutungen, Hitzewellen und Tornados spiegeln den Umstand wider, dass die derzeitigen klimatischen Veränderungen denen eines Hochrisikoszenarios [4] folgen.
Dem Gesundheitswesen und dessen Mitarbeiter*innen kommt eine zentrale Bedeutung bei der Bekämpfung der Klimakrise zu:
- Das Gesundheitswesen verantwortet ca. 10% [5, 6] der weltweiten CO2-Emissionen.
- Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens haben eine herausragende gesellschaftliche Stellung und damit eine Schlüsselposition in der Kommunikation der gesundheitlichen Bedeutung des Klimawandels inne.
- Eine handlungsleitende Klimaforschung, eine gelungene Klimakommunikation und klimabezogene Lehrangebote könne wesentlich zu einer umfassenden Wahrnehmung der Klimakrise als auch Handlungsbereitschaft bei Studierenden, Patient*innen und weiteren Mitarbeitern im Gesundheitswesen führen.
- Den Universitäten und Hochschulen obliegt eine zentrale Verantwortung bei der Vermittlung eines umfassenden Gesundheitsbegriffs im Sinne einer "Planetaren Gesundheit und Nachhaltigkeit".
Das Themenheft "Planetare Gesundheit und Klimamedizin" soll eine Übersicht über nationale und internationale Initiativen zur planetaren Gesundheit geben. Gesucht werden Artikel (Originalarbeiten, Projektarbeiten, Übersichtsarbeiten, Praxis- oder Erfahrungsberichte) zum Thema "Planetare Gesundheit und Klimamedizin", welche z.B.
- bestehende Lehrveranstaltungen und Curricula zu dem Themenbereich vorstellen,
- diesbezüglichen Entwicklungsbedarf aufzeigen (z.B. anhand einer Bedarfserhebung),
- Aspekte der Kompetenzvermittlung im Bereich der Klimamedizin darstellen und
- didaktische Aspekte der Klimakommunikation beleuchten.
Die nachfolgenden Deadlines sind verbindlich, um eine zeitnahe Realisierung des Themenhefts zu ermöglichen:
- Einreichen der Manuskripte bis zum 15. Januar 2022
- 1. Reviewrunde durch externe Reviewer und die Herausgeber bis 15. April 2022
- Überarbeitungen durch die Autoren bis 15. Juli 2022
- 2. Reviewrunde durch externe Reviewer und die Herausgeber bis 15. September 2022
- Finale Überarbeitungen durch die Autoren bis 15. November 2022
- Finaler Review und Publikationsgenehmigung durch Herausgeber und Schriftleitung bis 15. Dezember 2022
Manuskripte können entweder über das MOPS (Manuscript Operating System) eingereicht oder als Worddatei direkt an das Redaktionsbüro kontakt@gma-dach.org gesendet werden. Bitte berücksichtigen Sie für alle Artikeltypen – auch für dieses Themenheft – die Autorenrichtlinien von GMS Journal for Medical Education und vermerken Sie bei der Einreichung unbedingt, dass es sich um einen Beitrag zum Themenheft "Planetare Gesundheit und Klimamedizin" handelt.
Alle Artikel werden ein reguläres Reviewverfahren mit jeweils mindestens zwei externen, unabhängigen Reviewer durchlaufen und durch die drei Herausgeber des Themenhefts editiert. Die finale Entscheidung über eine Veröffentlichung liegt generell bei der Schriftleitung der Zeitschrift (Prof. Dr. Martin Fischer und Dr. Götz Fabry).
Beiträge, die nach den Deadlines eintreffen oder überarbeitet werden und dadurch ggf. nicht in dem Themenheft erscheinen können, können dann in einer der folgenden Ausgaben der Zeitschrift publiziert werden.
Wir freuen uns auf Ihre qualifizierten Beiträge!
Mit herzlichen Grüßen
Christoph Nikendei, Susanne Kühl, Till J. Bugaj
Referenzen
- Watts N, Amann M, Arnell N, Ayeb-Karlsson S, Belesova K, et al. The 2019 report of The Lancet Countdown on health and climate change: ensuring that the health of a child born today is not defined by a changing climate. Lancet. 2019;394(10211):1836-1878. DOI: 10.1016/S0140-6736(19)32596-6
- Hagedorn G, Kalmus P, Mann M, Vicca S, Van den Berge J, et al. Concerns of young protesters are justified Science. 2019;364(6436):139-140. DOI: 10.1126/science.aax3807C
- Figueres C, Le Quéré A, Mahindra O, Bäte G, Whiteman G, et al. Emissions Are Still Rising: Ramp Up the Cuts. Nature. 2018;564(7734):27-30. DOI: 10.1038/d41586-018-07585-6
- Schwalm CR, Glendon S, Duffy PB. RCP8.5 tracks cumulative CO2 emissions. Proc Natl Acad Sci U S A. 2020;117(33):19656-19657. DOI: 10.1073/pnas.2007117117
- Malik A, Lenzen M, McAlister S, McGain F. The carbon footprint of Australian health care. Lancet Planet Health. 2018;2(1):e27-e35. DOI: 10.1016/S2542-5196(17)30180-8
- Wu R. The carbon footprint of the Chinese health-care system: an environmentally extended input–output and structural path analysis study. Lancet Planet Health. 2019;3(10):e413-e419. DOI: 10.1016/S2542-5196(19)30192-5