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Veränderung der Interozeption mithilfe einer kunsttherapeutischen Intervention bei Patient:innen mit psychischen Erkrankungen
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Veröffentlicht: | 19. November 2024 |
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Die Interozeption beschreibt die Fähigkeit, körperinterne Signale und deren Verarbeitung wahrzunehmen, zu interpretieren, zu integrieren sowie zu regulieren. Sie ist mit gesundheitsrelevanten Variablen (z.B. Stress), Emotionen und psychischen Erkrankungen verbunden. Kunsttherapeutische Körperbildarbeit ermöglicht Einblicke in die Zusammenhänge zwischen seelischem Erleben und körperlichen Reaktionen. Ziel dieser Pilotstudie ist die Veränderung interozeptiver Fähigkeiten durch die kunsttherapeutische Intervention „Bildnerisches Focusing – Körperkarten der Gefühle“ zu untersuchen. Dabei wird ein initiales Stressbild wiederholt fokussiert; die dabei ausgelösten Körperempfindungen werden in vorgegebene Körperumrissbilder eingezeichnet. Zehn psychosomatische Patient:innen wurden direkt vor und nach der Intervention sowie eine Woche später hinsichtlich ihrer interozeptiven Fähigkeiten untersucht. Zur Erhebung der unterschiedlichen Dimensionen der Interozeption kamen der Herzwahrnehmungstest nach Schandry, sowie diverse Fragebögen (u.a. MAIA-2) zum Einsatz. Ferner wurden weitere Variablen wie beispielsweise der Gesundheitsfragebogen (PHQ-D) und die Perceived Stress Scale (PSS-10) erhoben. Es zeigt sich eine deskriptive Verbesserung in fast allen interozeptiven Dimensionen. Darüber hinaus gaben die Patient:innen eine Reduktion bezüglich der körperlichen (z.B. Herzschläge) sowie psychischen (z.B. wahrgenommene Hilflosigkeit) Symptomatik an, die einen erleichternden Effekt nahelegen. Diese Ergebnisse dienen als Grundlage für eine weitere Studie, um die Wirksamkeit dieser kunsttherapeutischen Intervention zu erforschen. Zukünftig ist eine interkulturelle Untersuchung in Vietnam geplant.