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Ist die postoperative Speichelfistel abhängig von der OP-Technik der Parotidektomie?
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Veröffentlicht: | 6. März 2025 |
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Einleitung: Tumoren der Gld. Parotis werden in den meisten Fällen entweder Nerv orientiert (laterale oder partielle Parotidektomie (LP)) oder Tumor orientiert (Extrakapsuläre Dissektion (ED)) operiert. Ziel der Studie war es retrospektiv die Raten der postoperativen Speichelfistel und Zysten beider OP-Verfahren zu vergleichen.
Methoden: Eingeschlossen wurde eine konsekutive Serie von 363 Patienten, die zwischen 2018 und 2022 an der Uniklinik HNO Essen behandelt wurden. Um den Einfluss der Operationstechnik und möglicher anderer Risikofaktoren (Tumorlokalisation, Tumorgröße, Body-Mass-Index, Alter, Rauchen, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie) auf die Entwicklung von Fisteln zu bewerten, wurden multivariate logistische Regressionsanalysen durchgeführt, um Odds Ratios (ORs) und 95%-Konfidenzintervalle (CIs) zu schätzen.
Ergebnisse: Von 363 Patienten entwickelten 21 Patienten (5,8 %) eine Fistel/Zyste. Patienten, die sich einer LP unterzogen, hatten ein dreimal höheres Risiko, eine Fistel/Zyste zu entwickeln, als Patienten, die mit der ED operiert wurden (OR adjustiert = 2,6, 4,1% vs. 12,5%, p = 0,044). In den multivariaten Analysen waren keine weiteren Risikofaktoren für die Entwicklung von Fisteln/Zysten in dieser Kohorte statistisch signifikant. Die Inzidenz der Gesichtsnervenlähmung unterschied sich nicht signifikant zwischen der Gruppe der ED und der Gruppe der LP (5/73 = 6,8% vs. 11/290 = 3,8%, p = 0,333).
Diskussion: Fisteln/Zysten treten bei Patienten, die Nerv orientiert behandelt werden (LP), häufiger auf als bei Patienten, die mit einer extrakapsulären Dissektionstechnik behandelt werden, unabhängig von anderen annehmbaren Risikofaktoren wie Tumorlokalisation, Tumorgröße, Body-Mass-Index, Alter, Rauchen, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie.