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Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Patienten mit Oropharynxkarzinomen in Abhängigkeit vom HPV-Status
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Veröffentlicht: | 6. März 2025 |
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Einleitung: Kopf/Hals Krebs ist die 7. häufigste Tumorerkrankung weltweit. Das Oropharynxkarzinom (OPC) ist hierbei die einzige Untergruppe mit steigender Inzidenz welches vor allem auf den Anstieg HPV positiver OPC zurückzuführen ist. In Zeiten der personalisierten Tumormedizin wird immer noch überraschend wenig auf geschlechtsspezifische Unterschiede geachtet. Insbesondere beim Oropharynxkarzinom existieren nur wenige Untersuchungen in Abhängigkeit von HPV Status und Geschlecht.
Methoden: Diese retrospektive bizentrische Studie umfasste insgesamt 1628 Patienten. Es wurden Untergruppen in Abhängigkeit des UICC8 Stadiums, der TNM-Klassifikation, des HPV Status, sowie der Therapiemodalitäten (Operation vs. definitive Radiochemotherapie) gebildet und hinsichtlich Risikofaktoren und dem Gesamtüberleben statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Frauen hatten ein signifikant besseres Gesamtüberleben im Vergleich zu männlichen Patienten in der Untergruppe T1-2, N+ (p= 0,008), sowie in der HPV-negativen Kohorte (p=0,013). Ein Vergleich der Therapie zeigte, dass Frauen, die mit einem primär operativen Therapiekonzept (vs. definitive Radiochemotherapie) behandelt wurden, ein besseres Gesamtüberleben als Männer aufwiesen. Dies zeigte sich auch in der HPV negativen Kohorte, sowie bei fortgeschrittenen Tumorstadien (Subgruppe UICC8 Stadium III und IV mit M0).
Diskussion: Zusammenfassend konnten in dieser Studie diverse geschlechtsspezifischen Unterschiede, auch in Abhängigkeit vom HPV Status gezeigt werden. Der Einfluss dieser Unterschiede, vor allem in Bezug auf Prävention, Diagnostik und Therapie von Oropharynxkarzinomen, sollte in zukünftigen Studien weiter untersucht werden.