Artikel
Neoadjuvante Immuntherapie bei Kopf-Hals-Tumoren – die PIONEER-Studie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. März 2025 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Der PD-L1/PD 1 Signalweg dient als Co-Stimulation der Signalübermittlung zwischen antigenpräsentierender Zelle und T-Zelle. Die PD-L1 Expression auf der antigenpräsentierenden Zelle und dessen Interaktion mit PD-1 führt zu einer Inaktivierung der T-Zelle. Tumorzellen exprimieren PD-L1 und erzeugen so einen „Immune-escape-Mechanismus“. Im Rahmen einer Phase-2-Studie wurde erstmals eine neoadjuvanten Immuntherapie mit Atezolizumab als PD-L1-Antagonist bei 20 HNSCC Patient*innen durchgeführt.
Methoden: Es wurden 20 Patienten mit resektablen Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereich eingeschlossen (cT1-4a, cN0-3, cM0). Im Studienprotokoll wurde eine Zeitspanne von mindestens 21 und maximal 28 Tagen zwischen Atezolizumabgabe (einmalig 1000 mg i.v.) und Tumorresektion festgelegt. Es erfolgten Bildgebungsuntersuchungen vor und nach Atezolizumabgabe. Das Tumorvolumen wurde nach RECIST 1.1-Kriterien analysiert.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten lag bei 63,5 Jahren (17m, 3w). Haupttumorlokalisation war der Oropharynx (n=12). In 81% der Fälle kam es in der radiologischer Analyse nach RECIST 1.1 – Kriterien zu einem Therapieansprechen. Es zeigte sich in 2 Fällen eine komplette Remission des Tumorbefundes. Es kam zu einem AE in Verbindung zu Atezolizumab (Thrombozytopenie). Die weiteren AEs standen in keiner klaren Verbindung zu Atezolizumab (Lungenembolie, Fieber, Covid-Infektion, Juckreiz).
Diskussion: Die PD-L1 Blockade ist als sichere präoperative Immuntherapie bei Kopf-Hals-Tumoren zu werten, die bei 81% der Patienten ein Ansprechen hervorrufen konnte. Es zeigte sich jedoch eine hohe interindividuelle Varianz. Die Durchführbarkeit ist bei enger Kooperation mit den Onkologen gut möglich.