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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2025

07.03. - 08.03.2025, Solingen

Fallbericht: Fallbeispiel einer neonatalen, akuten MRSA-Parotitis eines Frühgeborenen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Maren Buschmeier - Universitätsmedizin Essen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen, Deutschland
  • Marie Carolin Schleupner - Universitätsmedizin Essen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen, Deutschland
  • Clara Johanna Held - Universitätsmedizin Essen, Kinderheilkunde, Essen, Deutschland
  • Stephan Lang - Universitätsmedizin Essen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen, Deutschland
  • Benedikt Höing - Universitätsmedizin Essen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Solingen, 07.-08.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc09

doi: 10.3205/25wdhno09, urn:nbn:de:0183-25wdhno096

Veröffentlicht: 6. März 2025

© 2025 Buschmeier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die neonatale akute Parotitis ist eine seltene, potenziell schwerwiegende Erkrankung, die vor allem bei Frühgeborenen auftritt. Diese Studie beschreibt einen Fall eines eutrophen Frühgeborenen, das mit einer Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA)-Parotitis am 11. Lebenstag diagnostiziert wurde. Die Prävalenz dieser Erkrankung liegt zwischen 3,8 und 14 pro 10.000 Krankenhausaufnahmen von Neonaten, wobei Risikofaktoren wie Frühgeburtlichkeit, niedriges Geburtsgewicht und Immundefizienz als Risikofaktoren gelten.

Methoden: Der Fall betrifft ein 34+5 Wochen altes Frühgeborenes mit einem Geburtsgewicht von 2190 g, das aufgrund einer Schwangerschaftscholestase per Sectio entbunden wurde. Bei klinischer Verschlechterung und Anstieg der Entzündungswerte wurde eine antibiotische Therapie ab dem dritten Lebenstag eingeleitet. Im Verlauf zeigte sich sonographisch eine vergrößerte Parotis (2,8 x 2 x 1,6 cm) mit kleinem Flüssigkeitsverhalt. Bei klinischen Anzeichen einer Sepsis erfolgte eine MRT-Bildgebung. Hier konnte eine Abszedierung bestätigt werden.

Eine Abszessspaltung wurde in ITN durchgeführt die Behandlung mit Vancomycin umgehend eingeleitet. Die mikrobiologischen Untersuchungen ergaben den Nachweis von MRSA im Nasenrachenraum, im Urin und in der Wundhöhle des Patienten. Postoperativ und unter antibiotischer Therapie, inklusive einer MRSA Sanierung kam es zu einer deutlichen Besserung der Symptome.

Diskussion: Neonatale akute purulente Parotitis ist eine seltene Erkrankung, die in diesem Fall durch MRSA verursacht wurde. Die chirurgische und auch systemisch-antibiotische Therapie erbrachten eine rasche Besserung der Symptomatik. Es ist wichtig, die Möglichkeit einer Parotitis bei klinischen Anzeichen einer Sepsis bei Frühgeborenen in Betracht zu ziehen. Der Übertragungsweg ist bisher unklar, da die Familienangehörigen bisher kein MRSA-Screening bekommen haben.