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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2024

08.03. - 09.03.2024, Köln

Veränderungen von Angst und Depression während der palliativen und kurativen Therapie von Kopf-Hals-Tumor-Patienten: Eine Analyse anhand des HADS-Fragebogens

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Golnaz Motamedi - Universität Witten/ Herdecke, st Josef-Hospital, Hagen, Deutschland
  • author Manuel Hermann - Universität Witten/ Herdecke, st Josef-Hospital, Hagen, Deutschland
  • author Sabine Eichhorn - Universität Witten/ Herdecke, st Josef-Hospital, Hagen, Deutschland
  • author Inga Seuthe - Universität Witten/ Herdecke, st Josef-Hospital, Hagen, Deutschland
  • author Jonas Park - Universität Witten/ Herdecke, st Josef-Hospital, Hagen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Köln, 08.-09.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc50

doi: 10.3205/24wdhno50, urn:nbn:de:0183-24wdhno502

Veröffentlicht: 9. Februar 2024

© 2024 Motamedi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) dient der Erfassung von Angst und Depression bei Patienten mit körperlichen Erkrankungen. Obwohl es bereits vereinzelte Studien zu Anwendungen des HADS bei Kopf-Hals-Tumor-Patienten gibt, präsentieren wir in dieser aktuellen Studie erstmals die Veränderungen im HADS während laufender kurativer und palliativer Therapie.

Methoden: Insgesamt wurden 159 HADS-Fragebögen von stationär behandelten Kopf-Hals-Tumor-Patienten im Zeitraum von April 2023 bis Oktober 2023 ausgewertet. Dabei wurden Roh- und T-Werte, die Häufigkeit positiver Screening-Ergebnisse für Angst und Depression sowie die mittleren Veränderungen dieser Parameter im Therapieverlauf analysiert.

Ergebnisse: Für jedes Tumorstadium wurden mittlere Roh- und T-Werte sowie Häufigkeiten positiver Screenings für Angst und Depression ermittelt. Die Ergebnisse für die einzelnen Stadien lauten wie folgt:Stadium I: 5.4, 49.6, 10.0%; 6.0, 54.1, 26.7%, Stadium II: 5.7, 52.6, 14.3%; 4.8, 51.8, 28.6%, Stadium III: 8.5, 59.4, 55.6%; 8.2, 59.8, 51.9%, Stadium IV: 7.7, 57.5, 44.3%; 8.3, 59.9, 45.5%. Im Verlauf der Therapie ergaben sich mittlere Veränderungen des Rohwerts für Angst bei kurativen Patienten um -1.1, bei palliativen Patienten um -1.6 und bei allen Patienten um -0.8.

Die mittlere Veränderung des T-Werts für Angst betrug -6.3, -6.9 und -6.0 für kurative, palliative und alle Patienten. Hinsichtlich der Depression zeigten sich mittlere Veränderungen des Rohwerts von -0.5, -1.4 und -0.1 sowie des T-Werts von -4.9, -6.5 und -3.9.

Diskussion: Stadium III- und IV-Patienten wiesen häufiger ein positives Screening für Angst und Depression auf. Bemerkenswerterweise zeigte sich eine leichte Rückbildung der mittleren Roh- und T-Werte, insbesondere bei Angst, während der Therapie. Diese Tendenz war tendenziell bei palliativen Patienten stärker ausgeprägt als bei kurativen Patienten.