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Beeinflussung der PAP-Therapie durch anatomische Merkmale der Nase und des Pharynx
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Veröffentlicht: | 9. Februar 2024 |
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Einleitung: Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist die häufigste Form der schlafbezogenen Atmungsstörung [1]. Die Therapie der ersten Wahl bei mittelschwerer bis schwerer Schlafapnoe ist die Verwendung von positivem Atemwegsdruck (engl.: Positive Airway Pressure, PAP), um die Atemwege während des Schlafs offen zu halten [2], [3]. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, inwieweit obstruktive anatomische Merkmale der Nase und des Pharynx das Therapieansprechen mit PAP bei Patienten mit OSA beeinflussen.
Methoden: Retrospektive Auswertung der diagnostischen Polysomnographien (PSG) sowie zugehöriger Krankenakten von 93 Patienten (Alter 57,5 ± 13,0 Jahre, Body-Mass-Index 32,2 ± 5,80 kg/m², 75 Männer, 18 Frauen) mit diagnostiziertem OSA.
Gruppierung der Patienten entsprechend:
- 1.
- Obstruktiver anatomischer Merkmale der Nase (Septumdeviation, Nasenmuschelhyperplasie, deren Kombination oder weder-noch),
- 2.
- obstruktiver anatomischer Merkmale des Pharynx (Webbing, Tonsillenhyperplasie, deren Kombination oder weder-noch) und
- 3.
- obstruktiver anatomischer Merkmale der Zunge (Zungengrundhyperplasie vorhanden oder nicht).
Anschließend Auswertung der diagnostischen PSG sowie der PAP-Therapie Kontrolle (3 Monate nach Therapiebeginn) anhand Arousal-Index (ARI), Respiratory Disturbance-Index (RDI), Apnoe-Index (AI), Hypopnoe-Index (HI) und Entsättigung-Index (ODI).
Ergebnisse: Die obstruktiven anatomischen Merkmale der Nase hatten keinen signifikanten Einfluss auf die untersuchten Parameter in der diagnostischen PSG oder unter PAP-Therapie (p>0,05 für alle Merkmale). Ähnlich zeigten sich die obstruktiven anatomischen Merkmale des Pharynx ohne signifikanten Einfluss auf die untersuchten Parameter unter PAP-Therapie (p>0,05 für alle Merkmale). In der diagnostischen PSG war jedoch der ARI bei Patienten mit Tonsillenhyperplasie und der HI bei Patienten mit Zungengrundhyperplasie signifikant erhöht (p=0,018 bzw. p = 0,025).
Diskussion: Der Einfluss obstruktiver anatomischer Merkmale der Nase und des Pharynx auf das Ansprechen der PAP-Therapie scheint gering zu sein. Die Generalisierung der präsentierten Ergebnisse erfordert weitere Studien. Obstruktive anatomische Merkmale sollten individuell berücksichtigt werden, um die Therapietreue bei Patienten mit OSA zu erhöhen.
Literatur
- 1.
- Franklin KA, Lindberg E. Obstructive sleep apnea is a common disorder in the population-a review on the epidemiology of sleep apnea. J Thorac Dis. 2015 Aug;7(8):1311-22. DOI: 10.3978/j.issn.2072-1439.2015.06.11
- 2.
- Epstein LJ, Kristo D, Strollo PJ Jr, Friedman N, Malhotra A, Patil SP, Ramar K, Rogers R, Schwab RJ, Weaver EM, Weinstein MD; Adult Obstructive Sleep Apnea Task Force of the American Academy of Sleep Medicine. Clinical guideline for the evaluation, management and long-term care of obstructive sleep apnea in adults. J Clin Sleep Med. 2009 Jun 15;5(3):263-76.
- 3.
- Patil SP, Ayappa IA, Caples SM, Kimoff RJ, Patel SR, Harrod CG. Treatment of Adult Obstructive Sleep Apnea With Positive Airway Pressure: An American Academy of Sleep Medicine Systematic Review, Meta-Analysis, and GRADE Assessment. J Clin Sleep Med. 2019 Feb 15;15(2):301-34. DOI: 10.5664/jcsm.7638