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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2024

08.03. - 09.03.2024, Köln

p16-Positivität bei zervikalem Plattenepithelkarzinom-CUP ist mit einer höheren Primariusdetektionsrate und tendenziell besserem Überleben assoziiert

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Lukas Boosfeld - Klink für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • author Stefan Mattheis - Klink für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • author Stephan Lang - Klink für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • author Michael Peis - Klink für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • author Gregor Zaun - Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • author Cornelius Kürten - Klink für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • author Timon Hussain - Klink und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Köln, 08.-09.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc18

doi: 10.3205/24wdhno18, urn:nbn:de:0183-24wdhno189

Veröffentlicht: 9. Februar 2024

© 2024 Boosfeld et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei ca. 5% der Kopf-Hals-Tumore handelt es sich um zervikale Plattenepithelkarzinom-Metastasen eines unbekannten Primärtumors (PEC-CUP, englisch Carcinoma of Unknown Primary). Der als Surrogatmarker für eine HPV-Assoziation dienende p16-Status gibt Hinweis auf einen möglichen oropharyngealen Ursprung der Lymphknotenmetastasen. In dieser Studie wurde an einem deutschen Patientenkollektiv untersucht, wie sich der p16-Status auf die Primärtumordetektion auswirkt, und ob bei p16-positiven PEC-CUP ohne Primärtumornachweis Unterschiede im Hinblick auf das Überleben gegenüber p16-negativen PEC-CUP ohne Primärtumornachweis bestehen.

Methoden: 103 Patienten mit Erstdiagnose eines zervikalen PEC-CUP zwischen 2015 und 2022 und vorliegendem p16-Status wurden eingeschlossen. Es erfolgte eine retrospektive Bestimmung der Primariusdetektionsrate sowie des Gesamtüberlebens unter Berücksichtigung des p16-Status.

Ergebnisse: 50% (51/103) der zervikalen Lymphknotenmetastasen waren p16-positiv, 50% (52/103) p16-negativ. Alle Patienten erhielten eine PET-Bildgebung sowie eine diagnostische Panendoskopie mit Probenentnahmen aus dem Naso-/Oro- und Hypopharynx. Bei 63% (n=32/51) der p16-positiven Patienten vs. 23% (n=12/52) der p16-negativen Patienten konnte ein Primarius im Kopf-Hals-Bereich identifiziert werden (p= <.001). Bei einer Follow-Up Zeit zwischen 2 und 95 Monaten (Median: 34 Monate) ergab die Analyse des Gesamtüberlebens der verbliebenen 59 Patienten mit zervikalem PEC-CUP (n = 19 bzw. 32% p16-positiv und n = 40 bzw. 68% p16-negativ) einen nicht-signifikanten Vorteil der Patienten mit p16-positiven zervikalen PEC-CUP (Mittelwert p16-positiv = 74 Monate, 95% KI = 57 bis 90 Monate; Mittelwert p16-negativ = 63 Monate, 95% KI = 50 bis 76 Monate; p = 0,28).

Diskussion: Bei Patienten mit p16-positiven zervikalen PEC-CUP gelingt mittels PET-Bildgebung und Panendoskopie signifikant häufiger ein Primärtumornachweis als bei p16-negativen. Zudem profitieren p16-positive zervikale PEC-CUP von einem tendenziell besseren Gesamtüberleben nach leitliniengerechter Therapie. Weitere Untersuchungen zum Stellenwert des p16-Status als prognostischer Marker bei zervikalen PEC-CUP sind geplant.