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p16-Positivität bei zervikalem Plattenepithelkarzinom-CUP ist mit einer höheren Primariusdetektionsrate und tendenziell besserem Überleben assoziiert
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Veröffentlicht: | 9. Februar 2024 |
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Einleitung: Bei ca. 5% der Kopf-Hals-Tumore handelt es sich um zervikale Plattenepithelkarzinom-Metastasen eines unbekannten Primärtumors (PEC-CUP, englisch Carcinoma of Unknown Primary). Der als Surrogatmarker für eine HPV-Assoziation dienende p16-Status gibt Hinweis auf einen möglichen oropharyngealen Ursprung der Lymphknotenmetastasen. In dieser Studie wurde an einem deutschen Patientenkollektiv untersucht, wie sich der p16-Status auf die Primärtumordetektion auswirkt, und ob bei p16-positiven PEC-CUP ohne Primärtumornachweis Unterschiede im Hinblick auf das Überleben gegenüber p16-negativen PEC-CUP ohne Primärtumornachweis bestehen.
Methoden: 103 Patienten mit Erstdiagnose eines zervikalen PEC-CUP zwischen 2015 und 2022 und vorliegendem p16-Status wurden eingeschlossen. Es erfolgte eine retrospektive Bestimmung der Primariusdetektionsrate sowie des Gesamtüberlebens unter Berücksichtigung des p16-Status.
Ergebnisse: 50% (51/103) der zervikalen Lymphknotenmetastasen waren p16-positiv, 50% (52/103) p16-negativ. Alle Patienten erhielten eine PET-Bildgebung sowie eine diagnostische Panendoskopie mit Probenentnahmen aus dem Naso-/Oro- und Hypopharynx. Bei 63% (n=32/51) der p16-positiven Patienten vs. 23% (n=12/52) der p16-negativen Patienten konnte ein Primarius im Kopf-Hals-Bereich identifiziert werden (p= <.001). Bei einer Follow-Up Zeit zwischen 2 und 95 Monaten (Median: 34 Monate) ergab die Analyse des Gesamtüberlebens der verbliebenen 59 Patienten mit zervikalem PEC-CUP (n = 19 bzw. 32% p16-positiv und n = 40 bzw. 68% p16-negativ) einen nicht-signifikanten Vorteil der Patienten mit p16-positiven zervikalen PEC-CUP (Mittelwert p16-positiv = 74 Monate, 95% KI = 57 bis 90 Monate; Mittelwert p16-negativ = 63 Monate, 95% KI = 50 bis 76 Monate; p = 0,28).
Diskussion: Bei Patienten mit p16-positiven zervikalen PEC-CUP gelingt mittels PET-Bildgebung und Panendoskopie signifikant häufiger ein Primärtumornachweis als bei p16-negativen. Zudem profitieren p16-positive zervikale PEC-CUP von einem tendenziell besseren Gesamtüberleben nach leitliniengerechter Therapie. Weitere Untersuchungen zum Stellenwert des p16-Status als prognostischer Marker bei zervikalen PEC-CUP sind geplant.