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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2024

08.03. - 09.03.2024, Köln

Mikro-vaskuläre Lappenplastiken – Machbarkeit in Abhängigkeit von Komorbidität und Polypharmazie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Sofia Almeida-Bedoya - Universität Witten/Herdecke, St. Josefs-Hospital, Hagen, Deutschland
  • Sabine Eichhorn - Universität Witten/Herdecke, St. Josefs-Hospital, Hagen, Deutschland
  • Jonas J.-H. Park - Universität Witten/Herdecke, St. Josefs-Hospital, Hagen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Köln, 08.-09.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc15

doi: 10.3205/24wdhno15, urn:nbn:de:0183-24wdhno158

Veröffentlicht: 9. Februar 2024

© 2024 Almeida-Bedoya et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die mikro-vaskuläre Lappenplastiken stellen in der komplexen onkologischen Chirurgie eine echte Herausforderung dar, da sie den durch die Resektion entstandenen Defekt rekonstruieren, um Form und Funktion wiederherzustellen.

Zugrundeliegende Komorbiditäten in Zusammenhang mit einer Polypharmazie, haben einen Einfluss auf den medizinischen, chirurgischen sowie funktionellen Verlauf. Bei älteren Patienten stellt sich die Frage, ob eine mikro-vaskuläre Rekonstruktion (MVR) in Rahmen einer Kopf-Hals-Tumoroperation (KHTO) zumutbar ist.

Methoden: Es erfolgte die retrospektive Analyse der durchgeführten mikrovaskulär-anastomosierten Lappenrekonstruktionen in der Kopf-Hals-Onkochirurgie zwischen Januar 2021 und Oktober 2023. Die Komorbiditäten und Polypharmazie wurden nach der Charlson Comorbiditiy Index (CCI) und der Comorbitidty Polypharmacy Score (CPS) ermittelt. Der CCI wurde wie folgend eingeteilt: 1 bis 2 = CCI Minor (CCI Mi), 3 bis 4 = CCI Moderate (CCI Mod) und >5 = CCI Severe (CCI Se). Der CPS wurde wie folgend eingeteilt: 0 bis 7 = CPS Minor (CPS Mi), 8 bis 14 = CPS Moderate (CPS Mod), 15 bis 21 = CPS Severe (CPS Se) und > 22 = CPS Morbid (CPS Mor). Hierzu wurden die Häufigkeiten der lokalen und systemischen Komplikationen analysiert.

Ergebnisse: Im Studienzeitraum wurden bei insgesamt 71 mikro-vaskulären Lappenplastiken durchgeführt. Die Häufigkeiten für den CCI (CCI Mi/CCI Mod/CCI Se) und für den CPS (CPS Mi/CPS Mod/CPS Se/CPS Mor) zeigten sich wie folgend: 3 %, 24 %, 73% und 58%, 32%, 10%, 0%. Klinische Komplikationen für den CCI und CPS traten wie folgend auf: Wundheilungsstörungen 0%, 35%, 23% und 27%, 22%, 29%, 0%; Pneumonie mit 50%, 0%, 13% und 7%, 17%, 14%, 0%. Eine Lappenrevision müsste in den 0%, 18 %, 12% und 15%, 13%, 0%, 0% der Fälle durchgeführt werden. Das Tracheostoma konnte bei der stationären Entlassung abgeklebt werden in 100%, 88%,58% und 59%, 87%, 43%, 0% der Fälle.

Diskussion: Auch für Patienten mit hohem CCI und hohem CPS ist eine MVR am einer KHTO möglich. Sowohl lokale als auch systemische Komplikationen waren nicht wesentlich erhöht. Bei einer großen Anzahl dieser Patienten konnten die Patienten mit einem abgeklebten Tracheostoma entlassen werden.