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Grenzen und Alternativen der plastisch-rekonstruktiven Verfahren bei Zungengrundkarzinom anhand von 2 Fallbeispielen
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Veröffentlicht: | 9. Februar 2024 |
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Einleitung: Während in den heute üblichen interdisziplinären Tumorboards nach den bestmöglichen Behandlungsoptionen gesucht wird, setzt ein fortgeschrittener Befund oft die Grenzen. In Hinblick auf die Standardendpunkte der Tumorbehandlung stellen die Überlebensrate, die lokale Kontrolle, die Funktionalität und die Lebensqualität die wesentlichen Eckpfeiler der Behandlungsoptionen.
Methoden: Neben den innovativen konservativen Therapiemöglichkeiten, ist die Entscheidung zwischen einer plastisch rekonstruktiven Vorgehensweise und einer primären Radiochemotherapie bei fortgeschrittenen Zungengrundkarzinomen Gegenstand komplexer Überlegungen. Die Grundlagen dafür hat die Deutsche Krebsgesellschaft für Kopf-Hals-Tumorzentren definiert, was zur Verbesserung der Behandlungsqualität führt.
Ergebnisse: Wir berichten über zwei sehr gut dokumentierte Patienten, die unter ausgedehnten Zungengrundkarzinomen litten und durch die Resektion und Rekonstruktion, respektive einer alternativen kombinierten primären Radiochemotherapie mit Dosiseskalation mittels Brachytherapie bisher über mehr als 5 Jahre rezidivfrei mit guter Lebensqualität überlebt haben. Die Entscheidung des Tumorboards wird anhand der Bildgebung und der Foto- / Videodokumentation nachvollziehbar präsentiert, wie auch der postoperative Nachsorgeverlauf in unserer klinischen Nachsorgestudie. Die Potentiale und Grenzen beider Behandlungsoptionen werden im Kontext eingeordnet.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass eine differenzierte Abstimmung der Behandlungsmöglichkeiten im interdisziplinären Tumorboard auch für seltene Indikationen, wie der Brachytherapie, eine Bereicherung für die Prognose und Lebensqualität unserer Patienten bieten.