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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2024

08.03. - 09.03.2024, Köln

Erfahrungsbericht über die transorale Roboter-assistierte chirurgische Behandlung von Patienten mit HPV+ Plattenepithelkarzinom des Oropharynx oder mit zervikalem CUP-Syndrom

Meeting Abstract

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Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Köln, 08.-09.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc10

doi: 10.3205/24wdhno10, urn:nbn:de:0183-24wdhno108

Veröffentlicht: 9. Februar 2024

© 2024 Charpentier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Trotz der Kostenbedingten Rarität der transoralen Roboter-assistierten Chirurgie (TORS) in Europa, gewinnt diese insbesondere in der chirurgischen Behandlung oropharyngealer Tumore an Bedeutung. Vor allem die übersichtsreiche Darstellbarkeit der Resektionsgrenzen im Bereich des Tonsillenunterpols und des Zungengrundes stellen einen wesentlichen Vorteil der Robotergestützen Technik dar.

Methoden: Die Patienten der Kohorte (n= 12) mit einem HPV+ (DNA+/p16+) Plattenepithelkarzinom des Oropharynx (OPSCC) oder mit einem zervikalem CUP-Syndrom (cCUP) wurden im Jahr 2023 und Anfang des Jahres 2024 mittels TORS therapiert. Unterschiedliche Kriterien wurden mit den Ergebnissen von Referenzstudien (Leitlinien), sowie mit den Ergebnissen weiterer Studien verglichen. Insbesondere wurden die Häufigkeit des Auftretens multilokulärer Tumore und die Anzahl der OPSCC, die initial als cCUP beschrieben wurden, untersucht.

Ergebnisse: Trotz der limitierten Patientenkohorte konnten bei einigen Patienten ohne das Vorliegen eines klinischen (Panendoskopie) und radiologischen (PET-CT) Verdachts histologisch multilokuläre Tumore gesichert werden. Desweiteren konnte in mehreren Fällen eines initialen cCUP der Primarius im Oropharynx gesichert werden. Die Verwendung der TORS ermöglicht insbesondere eine sehr gute Exposition der Tumorgrenzen, welche somit eine präzise Tumorresektion ermöglicht.

Diskussion: OPSCC und cCUP eignen sich besonders für den Einsatz der TORS. Auch klinisch- und radiologisch inapparente cCUP weisen in einigen Fällen einen Primarius im Bereich des Oropharynx auf. Desweiteren konnte in der beschriebenen Kohorte bei einigen Patienten als Zufallsbefund das Auftreten multilokulärer Tumore histologisch gesichert werden. Die TORS weist klare Vorzüge im Hinblick auf die Exposition der Tumorgrenzen auf. Dabei ist die Lernkurve und die wachsende Expertise des Operateurs entscheidend. Die TORS trägt zur Gestaltung zukünftiger operativer Verfahren von oropharyngealen Tumoren bei.