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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2024

08.03. - 09.03.2024, Köln

Die Relevanz der intraoperativen Elektrocochleographie während Cochlea-Implantationen bei Patienten mit und ohne Restgehör – eine vergleichende prospektive randomisierte Studie mit 75 Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Benedikt Höing - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Viktoria Juelly - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Gesa Bornemann - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Moritz Meyer - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Theda Eichler - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Stephan Lang - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Ben Williges - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland
  • author Diana Arweiler-Harbeck - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum, Essen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Köln, 08.-09.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc05

doi: 10.3205/24wdhno05, urn:nbn:de:0183-24wdhno051

Veröffentlicht: 9. Februar 2024

© 2024 Höing et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Visualisierung der intraoperativen Elektrocochleographie (ECochG) bei der Cochlea-Implantation kann ein direktes Feedback während der Elektrodeneinführung geben. Ziel dieser prospektiven, randomisierten Studie bei 75 Patient*innen war es, Langzeitdaten in Bezug auf Restgehörerhalt zu generieren und zu überprüfen, inwieweit Patienten mit und ohne tonaudiometrisch nachgewiesenes Restgehör von der direkten Visualisierung der intraoperativen EcochG-Messung profitieren.

Methoden: Bei 75 Patient*innen (50 mit Restgehör) wurden Cochlea-Implantationen (Fa. Cochlear©) mit einem digitalen Mikroskop durchgeführt. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert. Die intraoperativen ECochG-Potentiale wurden direkt in das Sichtfeld der Chirurgin/des Chirurgen eingeblendet (Gruppe I, Bild-im-Bild-Darstellung) bzw. nicht direkt im Sichtfeld angezeigt (Gruppe II, ohne Bild-im-Bild-Darstellung). Restgehörerhalt sowie Sprachverständnis wurde innerhalb einer 1-Jahres-Follow-up-Periode erfasst.

Ergebnisse: Die mittlere Insertionszeit war in der Bild-im-Bild-Gruppe signifikant länger (p < 0.05). Bei Patienten mit Restgehör führte die Anwendung der Bild-im-Bild-Technik führte zu einem höheren tonaudiometrischen Langzeit-Restgehörerhalt bei 250, 500 und 1000 Hz. Die Sprachverständlichkeit verbesserte sich in der Bild-im-Bild-Gruppe um 44 % (40 % ohne Bild-im-Bild). Bei Patienten ohne Restgehör zeigte sich nach einem Jahr kein signifikanter Unterschied im tonaudiometrischen Restgehör zwischen beiden Gruppen.

Diskussion: In dieser Studie werden erstmals Langzeitergebnisse in einer großen Patientenkohorte von Cochlea-Implantat-Patienten beschrieben, bei denen die digitale Visualisierung der intraoperativen Elektrocochleographie eingesetzt wurde. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Patienten mit präoperativ nachgewiesenem Restgehör von der direkten Visualisierung der intraoperativen ECochG profitieren.