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Analyse der Zellproliferation unter Einfluss von HPV16-E6*I-Expression, oxidativem Stress, 17β-Estradiol und AKR1C-Hemmung bei HPV-positivem OPSCC
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Veröffentlicht: | 9. Februar 2024 |
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Einleitung: Oxidativer Stress, die Expression der HPV-Onkogene E6, E7 und insbesondere die Spleißvariante E6* I sind bekannte Faktoren für die Karzinogenese und Stoffwechselveränderungen in Oropharynxkarzinomen. Zusätzlich wurde gezeigt, dass Estradiol die Stoffwechselwege von Karzinomzellen erheblich beeinflusst. In einer früheren Arbeit haben wir die Expression von AKR1C2, einer Aldokatoreduktase, die stark in den oxidativen Stress-Stoffwechsel und den Steroidhormon-Stoffwechsel involviert ist, in HPV-negativen und HPV-positiven OPSCC mittels Immunchemie analysiert. Hier analysierten wir die Auswirkungen von oxidativem Stress, E6*I-Überexpression, 17β-Estradiol-Behandlung, sowie den Einfluss von AKR1C-Inhibitoren auf die Zellproliferation.
Methoden: HEK-293-Zellen wurden mit HPV-E6*I transfiziert. Transfizierte Zellen und entsprechende Kontrollen wurden sieben Tage lang unter standardmäßigen hyperoxischen (20% O2), normoxischen (5% O2) und tumorhypoxischen (2% O2) Bedingungen inkubiert. Zusätzlich wurden 17β-Estradiol (50 µmol bzw. 100 µM; 7 Tage Vorbehandlung) oder die AKR1C-Inhibitoren 5-PBSA (2 mM) bzw. 3-(4-(Trifluormethyl)phenylamino)benzoesäure (20 µM) mit einer Vorbehandlung von 24 Stunden zugegeben. Die Zellproliferation wurde durch Wound-Healing-Tests bestimmt, und die Zeit bis zur Konfluenz wurde gemessen. Darüber hinaus führten wir RT-qPCR durch, um die AKR1C-Expression zu analysieren.
Ergebnisse: Die Überexpression von E6*I führt zu einer erhöhten Proliferation im Vergleich zu HEK-293-Kontrollzellen. Die Proliferation konnte durch Hemmung von AKR1C umgekehrt werden. Estradiol reduzierte die Proliferation unter 20%iger O2-Behandlung. Es konnte kein Unterschied unter 5%iger und 2%iger O2-Behandlung beobachtet werden.
Diskussion: Kürzlich wurde gezeigt, dass weibliche Steroidhormone den oxidativen Stress und die Stoffwechselvorgänge erheblich beeinträchtigen. Die kritische Auswirkung auf das Tumorwachstum, die durch die Bindung von Steroiden an hormonempfindliche Tumorrezeptoren verursacht wird, ist seit langem bekannt. Zusätzlich stellten wir zuletzt bei der Untersuchung von 1629 OPSCC bei Frauen im Vergleich zu Männern eine deutlich längere Gesamtüberlebenszeit fest. Weitere Forschungen zur genauen Bestimmung des Eingriffs in den Stoffwechsel von Oropharynxkarzinomzellen erscheinen im Hinblick auf die Behandlungsmöglichkeiten und die Karzinogenese vielversprechend.