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Retrospektive Analyse von postoperativen Komplikationen nach Cochleaimplantat (CI)
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Veröffentlicht: | 17. August 2022 |
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Einleitung: Postoperative Komplikationen nach CI sind selten, können aber im Falle einer Infektion bis zum Verlust des Implantates führen oder den Patienten subjektiv stark beeinträchtigen. Ziel der Studie war es, Anzahl und Art der postoperativen Komplikationen nach CI zu erheben, um peri- und postoperative Abläufe und Prophylaxen zu modifizieren.
Methoden: Retrospektiv wurden die Akten von 700 Patienten der HNO-Univ.-Klinik, die zwischen 2007–2019 ein CI erhalten haben, hinsichtlich Wundinfektionen und Komplikationen in den ersten 28 postoperativen Tagen ausgewertet. Neben Wundinfektionen (Major- und Minorinfektionen) wurden weitere postoperative Komplikationen (Schwindel, Geschmacksstörung, Facialisparese, u.a.) erfasst. Diese wurde in Bezug zu Dauer der Antibiotikaprophylaxe, Vorerkrankungen, der Einnahme von immunsuppressiven oder gerinnungshemmenden Medikamenten oder Art der Elektrode gesetzt.
Ergebnisse: Innerhalb der ersten 28 postoperativen Tage nach CI zeigten nur 12 Patienten eine Majorinfektion, lediglich bei zwei Patienten (0,2%) kam es zu einer Explantation. Ein signifikanter Unterschied zwischen Single-shot-Antibiose (N=67), 48h Prophylaxe (N=158) und >72h Antibiose (N=445) fand sich nicht. 121 Patienten (17,3%) klagten postoperativ über Schwindel. Eine unmittelbare Facialisparese unter der CI-Operation fand sich nicht, bei 4 Patienten (0,57%) wurde im postoperativen Verlauf eine temporäre Fazialisschwäche mit späterer Restitutio beschrieben. Des Weiteren fand sich in 56 Fällen (8,0%) ein Hämatom, 78 Patienten äußerten Schmerzen und 16 Patienten (2,3%) einen neuen Tinnitus.
Diskussion: Die CI stellt in Hinsicht auf schwere Komplikationen einen risikoarmen Eingriff dar. Eine perioperative Single-hot-Antibiose scheint gegenüber einer mehrtägigen Antibiotikaprophylaxe kein signifikant erhöhtes Risiko für eine Infektion zu haben.