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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2022

19.08. - 20.08.2022, Münster

Fremdkörperaspiration im Kindes- und Jugendalter: Eine interdisziplinäre Herausforderung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Thien An Duong Dinh - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf-Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • author Stephan Hackenberg - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf-Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • author Justus Ilgner - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf-Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 19.-20.08.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc25

doi: 10.3205/22wdhno25, urn:nbn:de:0183-22wdhno254

Veröffentlicht: 17. August 2022

© 2022 Duong Dinh et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die kindliche Fremdkörperaspiration stellt sowohl für den HNO-Arzt als auch den Anästhesisten eine Herausforderung dar. Eine gute klinische Einschätzung des Kindes sowie optimale prä- und intraoperative Abstimmung zwischen den beteiligten Disziplinen sind für den Erfolg von höchster Bedeutung. Die postoperative Versorgung sowie eine Strategie für den Fall einer frustranen Fremdkörperentfernung muss ebenfalls in die Planung einbezogen werden.

Methoden: Untersucht wurden retrospektiv alle in unserer HNO-Klinik durchgeführten starren und/oder flexiblen Bronchoskopien zwischen 2020 und 2021 aufgrund des Verdachts einer Fremdkörperaspiration.

Ergebnisse: Von den 38 ausgewerteten Bronchoskopien bei allen Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) wurden 38 Fälle mit dem dringenden Verdacht einer Fremdkörperaspiration ausgewertet. Die Vorgehensweise wurde vor jeder Endoskopie mit dem Anästhesisten eng abgestimmt. Es wurde zunächst flexibel bronchoskopiert, wenn die Kinder eine Fremdkörperaspiration in der Anamnese hatten, jedoch klinisch stabil waren und keine relevanten pulmonalen Einschränkungen zeigten. Die flexible Tracheobronchoskopie erfolgte entweder über die Larynxmaske oder den Tubus. Wurde ein Fremdkörper detektiert (24 von 38), so wurde dieser anschließend mittels einer starren Tracheobronchoskopie entfernt. Bei den restlichen Fällen wurde direkt eine starre Tracheobronchokopie zur Fremdkörperentfernung durchgeführt. In allen Fällen konnte in derselben Sitzung der Fremdkörper entfernt werden.

Diskussion: Das vorgestellte Stufenkonzept hat sich als praktikabel erwiesen. Die als Suchtest eingesetzte flexible Endoskopie ist für das Kind schonender als das starre Vorgehen. Starre Tracheoskopien werden in diesem Stufenmodell nur in unbedingt notwendigen Fällen durchgeführt. Voraussetzung ist ein gut eingespieltes interdisziplinäres Team, um das Atemwegsmanagement bei den oft instabilen Patienten optimal abzubilden.