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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2020

06.03. - 07.03.2020, Münster

Verwendung von platelet-rich fibrin Membran (PRFM) in der Tympanoplastik

Meeting Abstract

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 06.-07.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc51

doi: 10.3205/20wdhno51, urn:nbn:de:0183-20wdhno512

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Duong Dinh et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Verschluss von komplizierten und ausgedehnten Trommelfelldefekten in der Tympanoplastik stellt Otochirurgen nicht selten vor chirurgische Herausforderungen. Die gefürchtete Komplikation der erneuten Trommelperforation, der Dislokation des Knorpeltransplantats oder gar der Prothesendislokation erfordern fast immer eine Revisionsoperation, welche bezüglich der Hörrehabilitation der Patienten eine große Herausforderung darstellt. Eine neuartige Methode in der Verschlusstechnik der Trommelfellperforation sowie zur Verstärkung des Knorpeltranplantats wird seit einiger Zeit in unserer Klinik angewandt und liefert nach erster Auswertung vielversprechende Ergebnisse.

Methoden: Im Rahmen der Tympanoplastik wurde kurz vor dem Verschluss der Trommelfellperforation und der Rekonstruktion mit dem Knorpeltransplantat mit oder ohne eine Titanprothese den Patienten Blut entnommen. Dieses wird unmittelbar zentrifugiert. Die nach dem Choukron Protokoll gewonnene Membran PRF (platelet-rich fibrin membran) wird steril dem Operateur angereicht. Nach Plätten und Zurechtschneiden des Gewebes hat er nun die Möglichkeit, den Trommelfelldefekt, welcher vorher mit Faszie oder Knorpeltransplantat verschlossen wurde, zusätzlich mit der präparierten Membran unterstützend zu verstärken. Die darauf folgenden Operationsschritte unterscheiden sich nicht von der bisherigen Vorgehensweise.

Ergebnisse: Nach Auswertung von ersten 10 Patienten sehen wir sehr gute Ergebnisse, sowohl in Bezug auf die postoperativen Ergebnisse in der Otomikroskopie als auch auf die audiologischen Ergebnisse. Es gibt in dieser Pilotauswertung keinen Fall einer Abstoßung oder Unverträglichkeit der transplantierten Membran. Nach Ohrdetamponade ist die PRF Membran in der Regel nicht mehr sichtbar. Die weniger als 0,1 mm dünne Membran stellt keine Beeinträchtigung in der Hörrehabilitation dar.

Diskussion: In dieser ersten Auswertung der Ergebnisse können wir gute postoperative Ergebnisse im Heilungsprozess und in der Hörrehabilitation bei Patienten feststellen, welche im Rahmen der Tympanoplastik zusätzlich die o.g. RPF Membran zur Verstärkung des Knorpeltransplantats erhalten. Eine in Abhängigkeit dieser Methode aufgetretene Komplikation kann nicht festgestellt werden. Placebo kontrollierte Studien können in Zukunft den Benefit der Verwendung und Etablierung von der RPF Membran in der Tympanoplastik unterstreichen.