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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2020

06.03. - 07.03.2020, Münster

Vergleich von prognostischen Faktoren für das Überleben in einem Patientenkollektiv mit Oropharynxkarzinom (OCa) im Münsterland

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Armands Riders - HNO Klinik am Universitätsklinikum in Münster, Münster, Deutschland
  • author Achim Beule - HNO Klinik am Universitätsklinikum in Münster, Münster, Deutschland
  • author Claudia Rudack - HNO Klinik am Universitätsklinikum in Münster, Münster, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 06.-07.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc50

doi: 10.3205/20wdhno50, urn:nbn:de:0183-20wdhno502

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Riders et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neben den klassischen Risikofaktoren Nikotin- und Alkoholkonsum hat sich der humane Papillomavirus (HPV)-Infektionsstatus in den letzten Jahren als ein wichtiger prognostischer Faktor für das Überleben der Patienten mit OCa etabliert [1]. Laut der Literatur nimmt die Inzidenz der HPV-positiven OCa aufgrund der steigenden Ausbreitung von HPV-Infektionen weiter zu. Es ist auch bekannt, dass die HPV-Positivität mit einer besseren Prognose assoziiert ist [2] und dass die Prävalenz der HPV-Infektionen zwischen unterschiedlichen Populationen variiert und dadurch auch variable Bedeutung hat.

Methoden: In der Untersuchung wurden 520 Patienten mit OCa, die in der HNO Klinik am Universitätsklinikum in Münster zwischen 2002 und 2016 behandelt wurden, berücksichtigt. Die Daten wurden anhand der Krankenakten retrospektiv erfasst. Zur Evaluation prognostischer Parameter wurden Überlebenskurven für 10-Jahres-Progressionsfreies (PFÜ)- und Gesamtüberleben(GÜ) nach Kaplan-Meier kalkuliert und für Unterschiede mit dem log-rank-Test und Cox-Regression Berechnungen ausgewertet. Als Signifikanzniveau wurde für alle Testverfahren p<0,05 festgelegt.

Ergebnisse: In unserer Kohorte erwiesen sich hinsichtlich des PFÜ und GÜ folgende unabhängige prognostische Faktoren als signifikant: HPV-Negativität (58% vs. 68% für GÜ, Hazard Ratio 2,01), Alter >65 Jahre (36% vs. 71% für GÜ, Hazard Ratio 1,69), täglicher Alkoholkonsum (54% vs. 64% für GÜ, Hazard Ratio 1,75), sowie nur hinsichtlich des GÜ Nikotinkonsum >10PY (58% vs. 70%, Hazard Ratio 2,15).

Diskussion: Ähnlich wie in vergleichbaren internationalen Studien bestätigen prognostische Modelle und multivariate Analysen, dass der HPV-Status, täglicher Alkoholkonsum, sowie das Patientenalter die wichtigsten Prognosefaktoren beim Oropharynxkarzinom in unserem Patientenkollektiv darstellen.


Literatur

1.
Chaturvedi AK, et al. Worldwide trends in incidence rates for oral cavity and oropharyngeal cancers. J Clin Oncol. 2013;31:4550-9.
2.
Vokes EE, Agrawal N, Seiwert TY. HPV-Associated Head and Neck Cancer. J Natl Cancer Inst. 2015;107:djv344.