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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2020

06.03. - 07.03.2020, Münster

Unklarer Fremdkörper in der Regio parotidea bei Zustand nach totaler Parotidektomie und Fettobliteration bei unklarer Entzündung vor 16 Jahren

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Carina Pick - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • author Jens Peter Klußmann - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • author Maria Grosheva - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 06.-07.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc47

doi: 10.3205/20wdhno47, urn:nbn:de:0183-20wdhno471

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Pick et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Differentialdiagnose von Raumforderungen der Glandula parotis umfasst mannigfaltige Entitäten. Neben der Sialolithiasis gibt es zahlreiche benigne und maligne Tumoren. Die Diagnostik mittels Sonographie und zusätzlicher MRT- und CT-Untersuchung kann Hinweise zur Genese und Entität der Raumforderung geben, jedoch ist meist zur definitiven histopathologischen Diagnosesicherung ein operatives Vorgehen notwendig.

Fall: Ein 68-jähriger Patient stellte sich mit seit vier Wochen zunehmenden Schmerzen im Bereich des rechten Oberkiefers und einer verkalkten Raumforderung in der Regio parotidea in einem extern angefertigen Orthopantomogramm vor. 2003 erfolgte eine totale Parotidektomie rechts mit Fettobliteration bei einer unklaren epitheloidzellig-granulomatösen Entzündung. In der Sonographie wurde der Verdacht auf einen ungewöhnlich großen Sialolithen gestellt. CT-morphologisch zeigte sich eine randständig verkalkte Struktur im Bereich der ehemaligen Parotisloge sowie fettisodenses Gewebe. In einer MRT-Untersuchung wurde eine unspezifische verkalkte Läsion ohne auffälliges KM-Enhancement beschrieben. Bei unklarer Diagnose erfolgte die Revisions-Parotidektomie. Histologisch zeigte sich ein Weichgewebsexzidat, passend zu einer organisierten Liponekrose mit narbiger Fibrose und regressiven Kalzifikationen.

Fazit: Die Diagnostik von Raumforderungen der Glandula parotis mittels verschiedener bildgebender Verfahren kann einen Hinweis über die mögliche Entität geben, jedoch ist zur definitiven histologischen Sicherung eine Operation notwendig. Dieser Fall zeigt, dass das zur Obliteration verwendete Fett im Verlauf zu einer Liponekrose mit Kalzifikationen geführt hat.