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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2020

06.03. - 07.03.2020, Münster

Planung der balancierten Orbitadekompression – wie hilft die Analyse der Orbitamorphologie im CT?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Kerstin Stähr - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen, Deutschland
  • author Michael Oeverhaus - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Augenheilkunde, Essen, Deutschland
  • author Anja Eckstein - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Augenheilkunde, Essen, Deutschland
  • author Laura Holtmann - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen, Deutschland
  • author Anke Daser - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen, Deutschland
  • author Stephan Lang - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen, Deutschland
  • author Stefan Mattheis - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 06.-07.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc43

doi: 10.3205/20wdhno43, urn:nbn:de:0183-20wdhno431

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Stähr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die balancierte Orbitadekompression ist der Goldstandard in der Therapie der endokrinen Orbitopathie bei Versagen der konservativen Maßnahmen und erzielt eine Reduktion von Exophthalmus und Kompartmentsyndromes. Da sich sowohl Art als auch der Schweregrad der Symptome bei den Patienten stark unterscheiden, soll im Sinne eines graduierten Vorgehens eine möglichst präzise präoperative Planung der zu resezierenden Strukturen erfolgen. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, welche im CT zu detektierenden, anatomischen Parameter der Orbita den operativen Effekt beeinflussen.

Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden die prä- und postoperativen CTs von n=125 Orbitae (67 Patienten) analysiert. Zusätzlich wurden folgende klinische Parameter erfasst: Exophthalmus, Schielwinkel, Doppelbilder und Motilität. In den CT-Aufnahmen wurden die mediale und laterale Länge der Orbitawand, Konus-Winkel, Tiefe der Siebbeinzellen, Orbitafläche, Defektlänge und das Ausmaß des Weichteilprolapses gemessen und auf Korrelation zu den klinischen Parametern überprüft.

Ergebnisse: Das Ausmaß des postoperativen Weichteilprolaps war signifikant zur Tiefe der Siebbeinzellen und der postoperativen Abduktionsdifferenz. Die Orbitafläche korrelierte signifikant mit Exophthalmusreduktion und nur gering mit der Abduktionsdifferenz. Die Reduktion des Exophthalmus war jedoch weder durch den Fettgewebsprolaps noch durch Defektlänge oder Tiefe des Siebbeins vorherzusagen.

Diskussion: Anhand der präoperativen Analyse der individuellen Orbitamorphologie lassen sich teilweise Rückschlüsse auf das postoperative Ergebnis ziehen. Die persönliche Erfahrung intraoperativ zeigt jedoch, dass nicht nur die knöcherne Anatomie, sondern auch die Konsistenz des orbitalen Inhaltes starken Einfluss auch den Proptosisrückgang hat. Dies erklärt die fehlende Korrelation der Exophthalmusreduktion mit den im CT ermittelten Parametern.