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Oberflächliche Haut-Verbrennungen im Bereich des Cochlea-Implantates nach MRT-Untersuchung
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Autoren
Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Veröffentlicht mit Erratum: | 6. Oktober 2020 |
Gliederung
Text
Einleitung: Da die Anzahl an Patienten mit Cochlea-Implantaten (CI) stetig steigt, erhöht sich auch das Aufkommen an Implantat-versorgten Patienten, die im Laufe ihres Lebens MRT-Untersuchungen benötigen. Hierdurch wiederum wird es wahrscheinlicher, dass Komplikationen im Zusammenhang mit der radiologischen Diagnostik auftreten.
Methoden: Vorgestellt wird der Fall eines siebenjährigen Patienten, der unmittelbar nach einer MRT-Untersuchung in Narkose eine oberflächliche Verbrennung im Bereich beider CIs aufwies. Der Patient leidet an einem MNGIE (mitochondriale neuro-gastrointestinale Enzephalopathie)-Syndrom und wurde bereits vor 2 Jahren alio loco beidseits mit MRT-tauglichen Cochlea-Implantaten (MED-EL Synchrony®) versorgt.
Im Rahmen der intensivmedizinischen Abklärung einer aufsteigenden Lähmung mit Ateminsuffizienz wurde zunächst ein MRT des Schädels indiziert. Die Untersuchung wurde in Narkose durchgeführt.
Im Verlauf der Untersuchung erfolgte eine Erweiterung um eine zusätzliche Bildgebung der Wirbelsäule. Die durchgängige Untersuchungszeit lag bedingt hierdurch über einer Stunde.
Die verwendete Feldstärke des MRTs (1,5 T) ist für dieses Medizinprodukt als unbedenklich angegeben, vor dem MRT wurde durch die mitbetreuende Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ein fachgerechter Kopfverband angelegt.
Nach dem MRT kam es zu symmetrischen Verbrennungen Grad 2 beidseitig lateral des Implantates. Eine Funktionseinschränkung der Implantate konnte mittels Neural Response Imaging technisch ausgeschlossen werden. Die Verbrennungen heilten binnen wenigen Wochen vollständig und ohne weitere Folgen ab.
Ergebnisse: Im beschriebenen Fall lag die Untersuchungsdauer im MRT bedingt durch die in einer Sitzung zusätzliche Darstellung der gesamten Wirbelsäule bei über einer Stunde, was vermutlich zu einer erhöhten Wärmeentwicklung am Implantatlager geführt hat. Dies zeigt eindrücklich, dass auch bei einer vorliegenden Herstellerfreigabe aller Medizinprodukte für die Feldstärke des MRTs und sonst fachgerechter Durchführung der Untersuchung bei Patienten mit Cochlea-Implantaten die Indikationsstellung genauestens überprüft und, falls möglich, eine kurze Untersuchungsdauer bzw. eine geeignete Modalität gewählt werden sollten. Im Zweifelsfalle sollten die Schichtungen unterschiedlicher Körperregionen unter Beachtung der MRT-Gewichtung in getrennten Zeitabschnitten erfolgen, damit vorgegebene Scanzeiten keinesfalls überschritten werden.
Erratum
Die Erwähnung der EKG-Elektroden wurde gelöscht. Diese waren lediglich genannt worden, um darauf hinzuweisen, dass hier reguläre und für diesen Fall zugelassene Elektroden verwendet wurden und diese somit in keinem Zusammenhang mit den beschriebenen Verbrennungen liegen.