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Ein klinischer Algorithmus für Patienten im höheren Lebensalter mit Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Hintergrund: Die Therapie von Kopf-Hals-Tumoren ist durch chirurgische und radiochemotherapeutische Verfahren geprägt, die teilweise eine hohe Morbidität nach sich ziehen. Bei älteren Patienten sieht sich der HNO-Arzt häufig mit der Frage der Sinnhaftigkeit einer invasiven Therapie konfrontiert. Vor dem Hintergrund der geringen Datenlage finden sich in der Literatur oder in den Leitlinien wenig spezifische Empfehlungen zur Behandlung geriatrischer Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, obwohl gleichsam der Anteil geriatrischer Patienten zunimmt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer systematischen Literaturrecherche konkrete Handlungsempfehlungen für die Therapieentscheidung bei geriatrischen Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren zu geben.
Material und Methoden: Auf der Basis einer aktuellen systematischen Literaturrecherche werden die vorhandene Evidenz beschrieben und ein klinischer Algorithmus erstellt.
Ergebnisse: Neben dem Alter sollte die prätherapeutische dispositionelle Beurteilung geriatrischer Patienten auch medizinische, psychosoziale sowie funktionelle Komorbiditäten miteinbeziehen. Zur prätherapeutischen Risikostratifizierung wurde auf Basis dieser Daten ein Algorithmus zur individuellen Evaluation des prätherapeutischen Risikos erarbeitet.
Diskussion: Die vorhandene Evidenz in Bezug auf Therapieentscheidungen bei geriatrischen Patienten mit bösartigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich ist limitiert, die individuelle Frage nach der Sinnhaftigkeit einer invasiven Therapie jedoch von großer klinischer Relevanz. Der vorgeschlagene Algorithmus stellt einen konkreten Handlungsvorschlag für klinisch tätige HNO-Ärzte und Kliniken dar.