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Dimensionen Trachea im MRT gemäß einer epidemiologischen Kohorte
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Einleitung: Erkrankungen der Trachea sind ernste Erkrankungen, die oftmals eine chirurgische Herausforderung bedeuten. Sie entstehen als Folge von Schilddrüsenerkrankungen oder auch nach Tracheotomie oder Intubation. Ziel der hier vorgelegten Untersuchung war es, ein reliables Messprotokoll und erste bevölkerungsrepräsentative Normwerte der Trachea zu bestimmen sowie ggf. Risikofaktoren zu evaluieren.
Methoden: Anhand von 100 zufällig ausgewählten MRT-Datensätzen der Study of Health in Pomerania (SHIP) wurde ein Messprotokoll entwickelt und dessen gute Reliabilität mittels Bland-Altman-Plots bestätigt. Für diese wurde die Ebene der Glottis und die Carina (falls abgebildet) definiert. Mit Hilfe von MeVisLab Version 2.4 erfolgte anschließend eine standardisierte Auswertung von 801 Datensätzen der Trachea. Dabei wurde jeweils der Maximale anterior-posteriore Durchmesser (APmax), der Maximale transversale Durchmesser (LLmax) und das Volumen der Trachea, sowie das Vorhandensein der Carina.
Ergebnisse: Technisch auswertbar waren 792 Datensätze (383 Männer (48,4%) und 409 Frauen (51,6%)). Für diese zeigten sich durchschnittliche Werte des APmax von 16,5±2,7 mm, des LLMax von 16,7±3,2 mm. Das Volumen der Trachea betrug bei vollständiger Abbildung derselben 18,0±4,4 cm3. Signifikante Einflussgrößen sind das Geschlecht sowie die Distanz zur Glottis. Das Alter wies dagegen keine signifikante Korrelation auf.
Diskussion: Erstmals können repräsentative Dimensionen der Trachea präsentiert werden, um die maximale Stent- oder Tubusgröße bzw. chirurgische Zielgröße für rekonstruktive Eingriffe in diesem Bereich besser einschätzen zu können. Ferner können diese Dimensionen eine Hilfestellung zur Beratung darstellen bei Patienten mit Mehrfachstenosen (z.B. Rekurrensparese, des LTÜG, und der Trachea).