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Der dreidimensionale Rotationsstuhl zur Behandlung des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Text
Einleitung: Zur Behandlung des primären benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels sind die bekannten Lagerungsmanöver nach Epley, Semont, Asprella, Gufoni usw. allgemein wegen ihrer standardisierten Durchführung und reproduzierbar guter Ergebnisse bewährt. In der Praxis treten Limitationen hauptsächlich durch ängstliche oder bewegungseingeschränkte Patienten auf, die die Lagerungsmanöver physisch oder mental nicht tolerieren.
Methoden: Der „TRV-Stuhl®“ – benannt nach Thomas Richard-Vitton – ist ein passiver, dreidimensionaler Rotationsstuhl, der für jeden darauf sitzenden Patienten individuell ausbalanciert wird und durch Arretierungsmechanismen und Magnetbremsen auf bestimmte Positionen eingestellt werden kann. Mit Hilfe dieses Stuhls sind Bewegungen um 360° in allen drei Raumachsen möglich. Ergänzt wird der Stuhl durch eine Video-Okulografie-Einheit, die eine ständige Mitbeobachtung des Nystagmus am Monitor erlaubt.
Ergebnisse: An über 50 Patienten hat sich der Stuhl in unserer Klinik sowohl bei Patienten mit primärem als auch mit sekundärem Lagerungsschwindel bewährt. Besonders Patienten mit HWS-Vorerkrankungen, Adipositas, Osteoporose oder Vermeidungsverhalten gegenüber raschen Bewegungen lassen sich mit Hilfe des Stuhls konsequent im Sinne der Lagerungs- bzw. Repositionsmanöver behandeln.
Diskussion: Der dreidimensionale Rotationsstuhl stellt in unserer Klinik einen wesentlichen Fortschritt der BPLS-Therapie insofern dar, als dass der Patient keine eigenen Bewegungen vollführen oder an sich selbst zulassen muss. Durch den passiven Aufbau und Bedienung durch ärztliches Fachpersonal wird dem Patienten ein Gefühl der Sicherheit trotz ungewöhnlicher Bewegungsmuster vermittelt. Letztere ermöglichen ferner, Variationen der bewährten Lagerungsmanöver zu erproben. Anspruchsvoll ist neben den Investitionskosten lediglich der Platzbedarf der VOG-Einheit und des Stuhls.