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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2020

06.03. - 07.03.2020, Münster

Computerbasiertes Hörtraining im Rahmen der CI-Rehabilitation

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christiane Völter - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhruniversität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum, Deutschland
  • author Christiane Schirmer - Kampmann Hörsysteme, Bochum, Deutschland
  • author Carolin Stöckmann - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhruniversität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum, Deutschland
  • author Kerstin Bilda - Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • author Stefan Dazert - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhruniversität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 06.-07.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc15

doi: 10.3205/20wdhno15, urn:nbn:de:0183-20wdhno158

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Völter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bedingt durch die demographische Entwicklung nimmt die Zahl der Cochleaimplantationen vor allem im Erwachsenenalter zu. Die aufwändige postoperativ erforderliche Hör- und Sprachtherapie erfolgt bislang meist Face-to-Face in spezialisierten Zentren. Mit Blick auf die personellen und finanziellen Ressourcen werden jedoch in Zukunft neue Wege der Hörrehabilitation gefordert sein. Hier könnte die fortschreitende Digitalisierung zum Einsatz kommen.

Methoden: Zunächst wurden die bislang verfügbaren digitalen Trainingsmodule analysiert und die zentralen Bausteine für eine computerbasierte teletherapeutische Hörplattform entsprechend den gängigen Hör- und Sprachverarbeitungsmodellen unter Berücksichtigung von Adaptivitätsmechanismen und lerntherapeutisch orientierter Elemente der Motivationsförderung definiert. Anschließend wurden diese in einem ersten Prototyp umgesetzt und im Rahmen einer Pilotstudie evaluiert.

Ergebnisse: Im Unterschied zu den derzeit erhältlichen Trainingsprogrammen enthält der vorgestellte Prototyp eine an die ICF angelehnte Eingangsanalyse, aufgrund derer ein individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmter Trainingsplan erstellt werden kann. Daneben dienen Adaptivitätsmechanismen auf verschiedenen Ebenen dazu, den Schwierigkeitsgrad kontinuierlich an den individuellen Lernfortschritt des Nutzers anzupassen. Ein teletherapeutisches Videotool ermöglicht den Austausch mit dem Therapeuten vor Ort. Des Weiteren enthält das Training, das thematisch als Europareise gestaltet wurde, unterschiedliche Elemente der Motivationssteigerung sowie einen detaillierten Statistikbereich für den Patienten und den Therapeuten.

Diskussion: Digitale Trainingsprogramme könnten auch im Rahmen der Hörrehabilitation nach einer Cochleaimplantation eine mögliche Alternative in Zukunft darstellen.