Artikel
Auswertung der operativen Nofallindikationen im Bereitschaftsdienst der HNO-Klinik der Universität Münster
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Im Bereitschaftsdienst der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Münster gibt es operative Notfallindikationen, die einer umgehenden Versorgung bedürfen oder zeitnah versorgt werden müssen. Ziel der vorliegenden Studie war die Feststellung des operativen Notfallaufkommens einer HNO-Universitätsklinik und deren Dringlichkeits-Verteilung, um eine Überprüfung der korrekten Triagierung nach Notfallindikation zu ermöglichen.
Methoden: In Anlehnung an die Auswertung der Triage-Daten operativer Notfälle im Bereitschaftsdienst der Universitätsklinik Frankfurt [1], erhoben wir retrospektiv denselben Zeitraum von fünf Monaten (01.01.2018 bis 31.05.2018) an der Universitätsklinik Münster.
Alle operativ versorgten Notfälle wurden mit ihrer Triage Kategorie (A = akute Lebensgefahr; B = drohende Lebensgefahr; C = Operation innerhalb von 6 Stunden; D = Operation innerhalb von 24 Stunden) in Hinblick auf das Zeitintervall Klinikkontakt bis zur Versorgung, sowie der Verteilung an Wochentagen, Wochenenden und Feiertagen mit der klinikinternen Triage korreliert und angewendet. Nach Auswertung der klinikinternen Daten erfolgte ein Vergleich mit den Daten der Universitätsklinik Frankfurt.
Ergebnisse: Im Zeitraum vom 01.01.2018 bis zum 31.05.2018 wurden in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Münster insgesamt 89 Operationen im Bereitschaftsdienst durchgeführt. Anhand des Triagekataloges wurden 24 Notfälle der Kategorie A, 7 der Kategorie B, 55 der Kategorie C und 3 der Kategorie D zugeordnet.
Insgesamt gab es in 5 Monaten 48 Notfalleingriffe am Wochenende (Freitag ab 18:00 Uhr bis Montag 07:30 Uhr), 11 an Feiertagen sowie 30 Eingriffe an Wochentagen.
Diskussion: Um im Wettbewerb mit anderen Kliniken am gleichen Standort die Häufigkeit und Dringlichkeit der Versorgung von HNO-Notfällen gegenüber anderen Kliniken abzubilden und auch medico-legal auf die Bedürfnisse einer maximalversorgenden HNO-Klinik hinzuweisen, erfolgte die vorgelegte Untersuchung. Definierte Standards für die Kategorisierung unabhängig vom Dienstarzt oder Operateur sind wünschenswert. Die berichteten Notfälle aus Münster und Frankfurt weisen bei verschiedener regionaler Ausrichtung bereits interessante Unterschiede auf, die im Rahmen einer Einzelfallanalyse und bei Auswertung über einen längeren Zeitraum zur Vermeidung saisonaler Effekte näher untersucht werden sollten.