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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

EUS-directed transenteric ERCP (EDEE) via enteroenterischer Anastomose bei Roux-Y-Anatomie und nicht erreichbarer biliodigestiver Anastomose. Eine Fallvorstellung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Leonie Grossmann - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Thomas Veiser - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Torsten Beyna - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc60

doi: 10.3205/25vzmnrw60, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw603

Veröffentlicht: 30. Mai 2025

© 2025 Grossmann et al.
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Gliederung

Text

Vorgeschichte: Bei einer 71-jährigen Patientin wurde 09/2017 bei symptomatischer Cholezystolithiasis eine Cholezystektomie durchgeführt. Hierbei kam es zu einer intraoperativen Verletzung des Ductus hepatocholedochus und der A. hepatica, sodass schließlich die Anlage einer biliodigestiven Anastomose (Hepatikojejunostomie nach Roux-Y) erfolgte. Seit 08/2018 litt die Patientin aufgrund einer Stenose der biliodigestiven Anastomose (BDA) links führend unter rezidivierend auftretenden Cholangitiden.

Verlauf: 11/2021 stellte sich die Patientin erstmals mit einer erneuten Cholangitis in unserer Abteilung vor. Bei der voroperierten Patientin wurde zunächst der Versuch einer PowerSpiral (PSE)-gestützten ERC unternommen. Dieser verblieb bei nicht erreichbarer BDA jedoch frustran, sodass nach interdisziplinärer Falldiskussion die Empfehlung zur endosonographisch gesteuerten Anlage einer Hepatikogastrostomie ausgesprochen wurde, welche 02/2022 komplikationslos durchgeführt wurde. Nach Entferung des initial eingelegten voll-ummantelten SEMS erfolgten über die Hepatikogastrostomie bei Anastomosenstenose links rezidivierende Interventionen mit Ballondilatationen und Upstentings, jeweils mit Doppelpigtail-Plastikstents. Im Verlauf zeigte sich die Hepatikogastrostomie jedoch nach spontaner Stentmigration verschlossen. Die beiden einliegenden Stents waren nach intrahepatisch disloziert. Nach erneuten erfolglosen Versuchen einer DBE-gestützten ERC entschloss man sich 01/2023 zur Anlage einer PTCD von rechts. Durch Füllung der abführenden Jejunalschlinge via PTCD konnte die Zieljejunalschlinge endosonographisch sicher identifiziert werden und es erfolge 02/2023 die Anlage einer Enteroenterostomie mittels LAMS (lumen apposing metal stent) von bulbär. Von diesem Zeitpunkt an konnten mittels EDEE (EUS-directed transenteric ERCP) zunächst die dislozierten Stents geborgen und nachfolgend rezidivierende (Up-) Stentings sowohl der linken als auch der rechten selektiv insertierten biliodigestiven Anastomose vorgenommen werden. Seit 08/2024 befindet sich die Patientin bei erfolgreicher Kalibrierung der Anstomosenstenose(n) in einem Stentauslassversuch. Der LAMS der Enteroenterostomie war zuletzt spontan abgegangen. Zur Sicherung der Fistel erfolgte die Einlage eines Doppelpigtailplastikstents, welcher mittels Clip fixiert wurde.

Perspektive: Der Patientin wurde zu Beginn des Auslassversuches empfohlen, sich regelmäßig einer klinischen sowie laborchemischen Kontrolle zu unterziehen. Bislang kam es zu keinem Anstieg der Cholestaseparameter oder einer erneuten Cholangitisepisode. Perspektivisch soll ein Jahr nach Beginn des Auslassversuches (08/2025) eine MRCP durchgeführt werden. Bei gutem Ergebnis soll schließlich der noch in der Fistel einliegende Doppelpigtailstent entfernt werden.