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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Die Bedeutung der Invasion der Milzgefäße bei Karzinomen des Pankreasschwanzes: Ein potenzieller Prädiktor für die Prognose?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ugur Gökcelli - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Katharina Jöchle - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Sebastian Cammann - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Abdallah Abdallah - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Felix Oldhafer - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Oliver Beetz - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Martin von Websky - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Thomas Vogel - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Florian Vondran - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Georg Wiltberger - Uniklinik Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc56

doi: 10.3205/25vzmnrw56, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw564

Veröffentlicht: 30. Mai 2025

© 2025 Gökcelli et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die prognostische Bedeutung der Invasion großer Gefäße, wie des Truncus coeliacus und der Pfortader, wurde bei Karzinomen des Pankreaskopfes und -korpus in zahlreichen Studien ausführlich untersucht. Im Gegensatz dazu sind die potenzielle Invasion der Milzarterie und -vene sowie deren Einfluss auf die Prognose bei Pankreasschwanzkarzinomen bisher nur unzureichend erforscht.

Material und Methoden: In unsere Studie wurden Patienten eingeschlossen, die zwischen 2010 und 2022 in unserer Klinik aufgrund eines Pankreasschwanzkarzinoms einer linksseitigen Pankreatektomie unterzogen wurden. Die pathologischen Präparate dieser Fälle wurden erneut hinsichtlich der Invasion der Milzarterie und -vene untersucht, und präoperative radiologische CT-Aufnahmen wurden neu klassifiziert. Diese Daten wurden anschließend mit den Überlebensraten der Patienten verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt erfüllten 58 Patienten (31 Männer – 53,4%) die angegebenen Einschlusskriterien. Bei 15 Patienten (25%) wurde eine arterielle und bei 21 Patienten (36,2%) eine venöse pathologische Infiltration festgestellt. Die mediane Überlebenszeit betrug bei Patienten mit arterieller Infiltration 12 Monate, im Vergleich zu 26 Monaten bei Patienten ohne arterielle Infiltration. Dieser Unterschied war statistisch signifikant (p<0,001). Ebenso zeigte sich bei Patienten mit venöser Infiltration eine mediane Überlebenszeit von 14 Monaten, während diese bei Patienten ohne venöse Infiltration 26 Monate betrug. Dieser Unterschied war statistisch signifikant (p<0,001).

Ein CA-19.9-Wert von 500 U/ml oder höher war signifikant mit einer erhöhten Rate an pathologischer Veneninvasion assoziiert. Bei Patienten, die eine präoperative Chemotherapie erhielten, wurde signifikant weniger pathologische Veneninvasion festgestellt (p=0,046).

Fazit und Diskussion: In der Literatur finden sich nur wenige Daten zum prognostischen Einfluss der Milzgefäßinfiltration bei Karzinomen des Pankreasschwanzes. Eine präzise Beurteilung des Gefäßstatus könnte durch präoperative Untersuchungen verbessert werden, was zudem die Diskussion über den Einsatz einer neoadjuvanten Therapie, ähnlich wie beim Pankreaskopfkarzinom, erleichtern würde. Unserer Ansicht nach könnte eine neoadjuvante Therapie bei ausgewählten Patienten einen Überlebensvorteil bieten.