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Vollrobotische, transhiatale RAMIE (RAMI-THE) als sichere Alternative zur thorakoabdominellen Ösophagusresektion bei multimorbiden und pulmonal vorerkrankten Patienten mit Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2025 |
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Die thorakoabdominelle Ösophagusresektion mit Magenhochzug und intrathorakaler Anastomose nach Ivor Lewis stellt bei mittleren und distalen Ösophaguskarzinomen den Standard der operativen Therapie dar. Durchgeführt wird diese offen, minimalinvasiv, robotisch assistiert oder als Hybrideingriff. Unabhängig vom Zugangsweg ist dieser 2-Höhleneingriff mit einer hohen kardiopulmonalen Belastung und perioperativen Morbidität, die unter anderem durch die notwendige Ein-Lungen-Beatmung während des thorakalen Teils bedingt ist, verbunden.
Vorgestellt wird eine Reihe von fünf Fällen aus dem Jahr 2024, in denen zur Reduktion der perioperativen Morbidität die Entscheidung zu einer rein transhiatalen Ösophagektomie und Kardiaresektion mit Rekonstruktion als Magenhochzug getroffen wurde.
Die Indikationsstellung zum transhiatalen Vorgehen erfolgte bei bereits präoperativ eingeschränkter funktioneller Operabilität, zum Beispiel im Sinne ausgeprägter kardiopulmonaler Vorerkrankung oder bei Leberzirrhose. Insgesamt konnten 100% der vorgestellten transhiatalen RAMIEs voll-robotisch durchgeführt werden. Die mediane ICU-Liegedauer betrug 2 Tage, die mediane Gesamtaufenthaltsdauer betrug 16 Tage. Die R0-Resektionsrate lag bei 100% und durchschnittlich 25 Lymphknoten wurden in der Pathologie untersucht. Der Clavien-Dindo Score war für alle Patienten ≤IIIa und keiner der RAMI-THE Patienten zeigte eine Anastomoseninsuffizienz. Lediglich zwei Patienten entwickelten postoperativ eine Pneumonie. Trotz eines höheren medianen Alters von 73 Jahren und ausgeprägten Vorerkrankungsprofilen konnten alle Patienten in gutem Allgemeinzustand entlassen werden.
Zusammenfassend kann der transhiatale RAMIE als eine onkologisch (in Bezug auf LK-Anzahl und R0-Situation) suffiziente Alternative bei Patienten mit multimorbidem Vorerkrankungsprofil betrachtet werden.