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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Nachhaltigkeit, Sicherheit und Sparsamkeit – welches ist die effizienteste Technologie für das intraoperative chirurgische Rauchgasmanagement während der laparoskopischen Chirurgie? Eine vergleichende klinische Studie in der Versorgungsrealität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Cédric R. D. Demtröder - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Daniel Göhler - Topas GmbH, Dresden, Deutschland; Institut für mechanische Verfahrenstechnik und Umweltechnik Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Peter Kirchmeyer - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Hülya Agarius - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Mehdi Ouaissi - Department of Digestive, Oncological, Endocrine, Hepato-Biliary, Pancreatic and Liver Transplant Surgery, Trousseau Hospital, Tours, Frankreich
  • Urs Pabst-Giger - Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Dmitrij Dajchin - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc30

doi: 10.3205/25vzmnrw30, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw304

Veröffentlicht: 30. Mai 2025

© 2025 Demtröder et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Chirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Goldstandard in der Chirurgie entwickelt. Die erforderlichen Geräte, wie z.B. Hochfrequenz- und Ultraschalldissektoren, erzeugen chirurgischen Rauch durch Verbrennung, Verdampfung, Koagulation und mechanischen Abbau von Geweben und Körperflüssigkeiten. Chirurgischer Rauch enthält Feinstaub, giftige Gase, Chemikalien, Zelldetritus, Bakterien, Viren und bösartige Zellen, die für exponiertes medizinisches Personal schädlich sind. Obwohl alle Leitlinien den konsequenten Einsatz von intraoperativen Entrauchungstechnologien für den Arbeitsschutz empfehlen, gibt es nur begrenzte Vergleichsdaten über die Wirksamkeit verschiedener Rauchmanagementtechnologien.

Ziele: Es handelt sich um eine prospektive Vergleichsstudie, um die effektivste Methode des intraoperativen Rauchmanagements zu evaluieren.

Methoden: Insgesamt wurden 3 Gruppen zu je 5 Patienten im Rahmen der laparoskopischen Schlauchmagenbildung untersucht. Gruppe A: kontinuierliche Filtration mit einem passiven Filter, Gruppe B: elektrostatische Rauchabscheidung und Gruppe C: kontinuierlicher High-Flow-Insufflator mit Rauchfiltration und aktiver Absaugung. Es wurde eine intraoperative, kontinuierliche Analyse der Rauchpartikelkonzentration mit einem Kondensationspartikelzähler (Größenbereich 10 nm bis 1 μm (CPC)), einer Partikelgrößenbestimmung mit einem Laser-Partikelgrößenspektrometer (LAP) und einem optischen Partikelzähler (OPS), einem Flugzeitspektrometer und einem elektrischen Aerosoldetektor durchgeführt. Es erfolgte eine Überwachung des Gesamtverbrauchs, des CO²-Flusses und des kapnoperitonealem Drucks. Die Qualität der intraoperativen Sicht und die Wirksamkeit des Aerosolmanagements wurden von Chirurgen repetitiv beurteilt (Likert-Skala).

Ergebnisse: Die Halbwertszeit der Partikelkonzentration erwies sich als geeigneter Parameter, um die Wirksamkeit der Rauchabscheidung zu beschreiben und schwankte je nach Entrauchungstechnologie zwischen (3,3–43,6) Sekunden. Der CO²-Verbrauch schwankte zwischen (0,16–11,68) Liter/min. Der CO²-Gesamtverbrauch war in der Elektropräzipitationgruppe um das drei- bzw. fünfeinhalbfache niedriger als in den anderen Testgruppen. Es wurde festgestellt, dass die lokale intraabdominelle Eliminierung durch die elektrostatische Rauchabscheidung in Bezug auf das Management mit minimalem CO²-Verbrauch und hochstabilem Capnoperitoneum am effektivsten ist.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sind entscheidend, um der nächsten Pandemie mit unklarer Bioaerosol-Exposition und potenziell schädlichen Wirkstoffen zu begegnen, das Gesundheitspersonal zu schützen und zu verhindern, dass Operationen erneut verschoben werden. Aufgrund des geringen CO²-Verbrauchs, guten Sicht und des stabilen Kapnoperitoneums wurde die Technologie in unserer täglichen klinischen Routine implementiert.