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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Kolorektalchirurgie bei Transplantpatienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Samira Vestweber - Universitätsklinikum Essen, Allgemein- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
  • Phil Meister - Universitätsklinikum Essen, Allgemein- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland
  • Andreas Rink - Universitätsklinikum Essen, Allgemein- Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc23

doi: 10.3205/25vzmnrw23, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw235

Veröffentlicht: 30. Mai 2025

© 2025 Vestweber et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund & Ziel der Arbeit: Patienten nach Organ- und Stammzelltransplantation haben unter anderem aufgrund der Immunsuppression ein besonderes operatives Risikoprofil, welches die Therapieempfehlungen für maligne und benigne kolorektale Erkrankungen aber mangels entsprechender Daten nicht berücksichtigen.

Material und Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden alle Patienten nach Organtransplantatin, welche von 01/2008 bis 03/2024 in unserer Klinik am unteren Gastrointestinaltrakt operiert wurden identifiziert. Es wurden Eingriffstypen, Transplantation, Komorbiditäten, die Krankenhausletalität und die postoperative Morbidität (Dindo-Clavien Klassifikation ≥3) erhoben.

Ergebnisse: Von insgesamt 312 Patienten (53,5% männlich) stellten Patienten nach Nierentransplantation (n=129) und Lebertransplantation (n=86) den größten Anteil dar. Die Gesamtletalität betrug 17.9%. Lediglich 101 Patienten wurden elektiv versorgt und wissen eine Letalität von 5% sowie eine Morbidität von 27% auf. Die übrigen Notfallpatienten hatten mit 24% beziehungsweise 49% eine signifikant höhere Letalität und Morbidität (p=<0.001). Eingriffe bei kolorektalen Karzinomen konnten mit einer Sterblichkeit von 8,6% durchgeführt werden. Koloneingriffe insgesamt hatten eine Letalität von 43,5%, Rektumeingriffe 31,9% und proktologische Operationen 24,3%.

Diskussion: Operative Eingriffe am unteren Gastrointestinaltrakt bei Patienten nach Organtransplantation sind vor allem im Notfall mit einem hohen operativen Risiko verbunden. Elektive Eingriffe auch bei Karzinomen können vergleichsweise sicher durchgeführt werden, wobei das operative Risiko im Vergleich zu nicht-transplantierten Patienten dennoch deutlich erhöht ist. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer ausgiebigen präoperativen Vorbereitung mit Anpassung der Immunsuppression und Durchführung an einem erfahrenen Zentrum, um möglichst sichere Operationsbedingungen zu erreichen.