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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Transgastrale EUS-Drainage mit lumen-apposing Metallstents mit und ohne integrierte Diathermie zur Behandlung abgekapselter Nekrosen nach nekrotisierender Pankreatitis

Meeting Abstract

  • Noor Bekkali - Translational Gastroenterology Unit, Oxford University Hospitals NHS Foundation Trust, Oxford, Vereinigtes Königreich
  • Feras Sanoubara - Medical Department B, University Hospital Münster, Münster, Deutschland
  • Michael Praktiknjo - Medical Department B, University Hospital Münster, Münster, Deutschland
  • Kai-Henrik Peiffer - Medical Department B, University Hospital Münster, Münster, Deutschland
  • Jonel Trebicka - Medical Department B, University Hospital Münster, Münster, Deutschland
  • presenting/speaker Barbara Braden - Medical Department B, University Hospital Münster, Münster, Deutschland; Translational Gastroenterology Unit, Oxford University Hospitals NHS Foundation Trust, Oxford, Vereinigtes Königreich

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc11

doi: 10.3205/25vzmnrw11, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw116

Veröffentlicht: 30. Mai 2025

© 2025 Bekkali et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Endoskopische EUS-geführte Drainage mittels Lumen-apposing Metall-Stents (LAMS) ist zur Therapie der Wahl bei abgekapselten Nekrosen nach nekrotisierender Pankreatitis avanciert. Die neueren Stenteinlagesysteme mit integrierter Diathermie (D-LAMS) erlauben den direkten Zugang zur Nekrosehöhle und Stentplazierung, während die herkömmliche Stentplazierung mehrere prozedurale Schritte benötigt:

1.
Zugang mittels 19 G Nadel oder Zystotom,
2.
Drahteinlage zur Stabilisierung der Position,
3.
Erweiterung des Zugangsweges durch Ballondilatation oder Diathermie,
4.
Stentplazierung.

Ziel diese Studie war es, die Praktikabilität und Ergebnisse der EUS-geführten Drainage von abgekapselten Nekrosen mittels konventionellen LAMS (kLAMS) und D-LAMS zu vergleichen.

Methode: Von Patienten, die eine EUS-geführte Drainage mittels kLAMS (Nagi-Stent™, Taewoong Medical) oder D-LAMS (Hot Axios™, Boston Scientific) zur Therapie einer abgekapselten Nekrose erhielten, wurden Daten zur Untersuchungsdauer, Sedierung, Komplikationen, technischem und klinischem Erfolg prospektiv erfasst und analysiert.

Ergebnisse: 125 Patienten, die eine transmurale Drainage mit LAMS erhielten, wurden eingeschlossen. 40 kLAMS und 85 D-LAMS wurden platziert. Die mittlere Größe der Nekrosehöhle war 12.9 ± 4.3 cm mit einem mittleren, endosonographisch geschätztem Anteil fester Bestandteile von 30% ± 20%.

Die Untersuchungszeiten bei D-LAMS-Insertion waren deutlich kürzer (19 .8 ± 9.6 min vs. 40.8 ± 9.9 min; p<0.05). Alle EUS-Drainagen mittels kLAMS wurden mit Anästhesie durchgeführt. In der D-LAMS-Gruppe, tolerierten 48 Patienten die Stentinsertion unter intravenöser Sedierung mit Fentanyl/Midazolam oder von Gastroenterologen appliziertem Propofol und 17 Prozeduren konnten ambulant erfolgen.

Komplikationen, technischer und klinischer Erfolg unterschieden sich nicht zwischen beiden Gruppen.

Schlussfolgerung: Im Vergleich zu kLAMS, ist die EUS-Drainage von abgekapselten Nekrosen mittels D-LAMS deutlich schneller und technisch weniger anspruchsvoll. Dies ermöglicht die Durchführung der EUS-Drainage unter intravenöser Sedierung und unter bestimmten Voraussetzungen als ambulantes Verfahren.