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Transgastrale EUS-Drainage mit lumen-apposing Metallstents mit und ohne integrierte Diathermie zur Behandlung abgekapselter Nekrosen nach nekrotisierender Pankreatitis
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2025 |
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Hintergrund: Endoskopische EUS-geführte Drainage mittels Lumen-apposing Metall-Stents (LAMS) ist zur Therapie der Wahl bei abgekapselten Nekrosen nach nekrotisierender Pankreatitis avanciert. Die neueren Stenteinlagesysteme mit integrierter Diathermie (D-LAMS) erlauben den direkten Zugang zur Nekrosehöhle und Stentplazierung, während die herkömmliche Stentplazierung mehrere prozedurale Schritte benötigt:
- 1.
- Zugang mittels 19 G Nadel oder Zystotom,
- 2.
- Drahteinlage zur Stabilisierung der Position,
- 3.
- Erweiterung des Zugangsweges durch Ballondilatation oder Diathermie,
- 4.
- Stentplazierung.
Ziel diese Studie war es, die Praktikabilität und Ergebnisse der EUS-geführten Drainage von abgekapselten Nekrosen mittels konventionellen LAMS (kLAMS) und D-LAMS zu vergleichen.
Methode: Von Patienten, die eine EUS-geführte Drainage mittels kLAMS (Nagi-Stent™, Taewoong Medical) oder D-LAMS (Hot Axios™, Boston Scientific) zur Therapie einer abgekapselten Nekrose erhielten, wurden Daten zur Untersuchungsdauer, Sedierung, Komplikationen, technischem und klinischem Erfolg prospektiv erfasst und analysiert.
Ergebnisse: 125 Patienten, die eine transmurale Drainage mit LAMS erhielten, wurden eingeschlossen. 40 kLAMS und 85 D-LAMS wurden platziert. Die mittlere Größe der Nekrosehöhle war 12.9 ± 4.3 cm mit einem mittleren, endosonographisch geschätztem Anteil fester Bestandteile von 30% ± 20%.
Die Untersuchungszeiten bei D-LAMS-Insertion waren deutlich kürzer (19 .8 ± 9.6 min vs. 40.8 ± 9.9 min; p<0.05). Alle EUS-Drainagen mittels kLAMS wurden mit Anästhesie durchgeführt. In der D-LAMS-Gruppe, tolerierten 48 Patienten die Stentinsertion unter intravenöser Sedierung mit Fentanyl/Midazolam oder von Gastroenterologen appliziertem Propofol und 17 Prozeduren konnten ambulant erfolgen.
Komplikationen, technischer und klinischer Erfolg unterschieden sich nicht zwischen beiden Gruppen.
Schlussfolgerung: Im Vergleich zu kLAMS, ist die EUS-Drainage von abgekapselten Nekrosen mittels D-LAMS deutlich schneller und technisch weniger anspruchsvoll. Dies ermöglicht die Durchführung der EUS-Drainage unter intravenöser Sedierung und unter bestimmten Voraussetzungen als ambulantes Verfahren.