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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Endoskopischer Fistelverschluss mit neuen Verschlusstechniken bei erschwertem endoskopischem Zugang infolge von Stenosen

Meeting Abstract

  • Michael Tischendorf - Medizinische Klinik B, Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Dominik Van de Loo - Medizinische Klinik B, Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Juliana Gödiker - Medizinische Klinik B, Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Feras Sanoubara - Medizinische Klinik B, Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Jonel Trebicka - Medizinische Klinik B, Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • presenting/speaker Barbara Braden - Medizinische Klinik B, Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc10

doi: 10.3205/25vzmnrw10, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw108

Veröffentlicht: 30. Mai 2025

© 2025 Tischendorf et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In den letzten Jahren haben Entwicklungen in endoskopischen Verschlusstechniken und Utensilien endoskopische Therapieoptionen für Patienten mit Fisteln des Gastrointestinaltraktes zu benachbarten Organen geschaffen. Häufig ist allerdings der endoskopische Zugangsweg durch Stenosierungen eingeschränkt, sodass großkalibrige Over-the-scope-Clips und Over-Stitch-Naht-Techniken nicht zum Einsatz kommen können und Through-the-Scope-Methoden (TTS) Verwendung finden müssen.

Der Mantis™-Clip, der am Ende der Branchen scharf abgewinkelte Zacken zur Geweberaffung aufweist, approximiert und fixiert die Defektränder. Das neu entwickelte X-Tack™ Endoscopic HeliX Tacking System ermöglicht endoskopisches Nähen.

Materialien und Methoden: Patienten mit persistierenden gastrokutanen, ösophagomediastinalen oder vesikoenterischen Fisteln, bei denen eine Stenosierung im endoskopischen Zugangsweg infolge radiogener, tumoröser oder narbiger Stenosen vorlag, wurden eingeschlossen. Die Stenose musste mit einem diagnostischen Gastroskop passierbar sein. Die Fisteln wurden mit dem X-Tack™ System oder dem Mantis™-Clip in Kombination mit herkömmlichen TTS-Clips nach Anrauen der Ränder mit Argon-Plasma-Koagulation verschlossen. Bei dem X-Tack™ Verschluss wurden die auf einem Faden vorgeladenen schraubenförmigen Anker Z-förmig um die Fistelöffnung platziert und der Defekt mit dem Faden zusammengezogen und mit einem Cinch fixiert.

Ergebnisse: 3 Patienten mit persistierender gastrokutaner Fistel nach PEG-Entfernung, eine Patienten mit ösophagomediastinaler Fistel nach iatrogener Perforation und eine Patientin mit großer vesikokolischer Fistel bei Urothelkarzinom unterzogen sich einer endoskopischen Verschlusstechnik der Fistel. Die Weite der Fistelöffnung reichte von 5 mm bis 25 mm.

In drei Fällen wurde der Fisteldefekt mittels Mantis™-Clip und insgesamt 7 herkömmlichen Clips mit guter Approximierung der Defektränder erfolgreich eingesetzt. In den beiden anderen Fällen führte die X-Tack™-Naht zum Verschluss der Fistelöffnung.

Schlussfolgerung: Auch bei Vorliegen von Stenosen im endoskopischen Zugangsweg lassen sich Fisteln im Gastrointestinaltrakt mit den neuen TTS-Techniken endoskopisch verschließen. Die Handhabung des Mantis™-Clips ist deutlich einfacher zu erlernen und der Defektverschluss zeitlich schneller zu erzielen im Vergleich zum X-Tack™-System.