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73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

31.05. - 01.06.2024, Hannover

Einfluss der primären Drosselfadeneinlage auf die frühe postoperative Bulbushypotonie nach Preserflo-MicroShunt-Implantation

Meeting Abstract

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Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Hannover, 31.05.-01.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24vnda29

doi: 10.3205/24vnda29, urn:nbn:de:0183-24vnda291

Veröffentlicht: 3. Juni 2024

© 2024 Lüthy et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Untersuchung des Einflusses einer intraoperativen intraluminalen Drosselfadeneinlage mit Nylon 10-0 auf die frühe postoperative Bulbushypotonie nach Preserflo-MicroShunt-Implantation.

Methoden: Retrospektive Analyse von 150 Augen mit Drosselfadeneinlage während einer Preserflo-Mikrostent-Implantation (DF-Gruppe) und 96 Augen ohne Fadeneinlage (Kontrollgruppe). Untersucht wurden der präoperative Augendruck (IOD) sowie der Augendruck jeweils vom 1.–4. Tag postoperativ und nach einer und nach zwei Wochen postoperativ. Eine Bulbushypotonie wurde mit einem IOD von ≤8 mmHg definiert.

Ergebnis: Präoperativ betrug der IOD unter augeninnendrucksenkender Lokaltherapie in der DF Gruppe 23±8 mmHg und 24±9mmHg in der Kontrollgruppe. Mit intraluminaler Drosselfadeneinlage sank der IOD auf 13,2±5,1mmHg und ohne auf 12,2±6,0mmHg nach einem Tag. Am zweiten Tag postoperativ betrug der IOD 12,4±5,2 mmHg mit DF und 10,7±6,3 mmHg in der Kontrollgruppe. Am ersten postoperativen Tag kam es mit DF bei 23 Augen (15%) und bei 26 Augen (27%) ohne DF zu einer Bulbushypotonie. Am zweiten postoperativen Tag wiesen 29 Augen (19%) mit DF und 39 Augen (40%) in der Kontrollgruppe eine Bulbushypotonie auf. Insgesamt, vom 1.–4. Tag, nach einer und nach zwei Wochen postoperativ, kam es nach Drosselfadeneinlage zu signifikant weniger frühen postoperativen Bulbushypotonien (p<0.0001, OR [95% CI]: 0,0056, 0,481]). Als Risikofaktor konnten vorangegangene filtrierende Operationen und afrikanische Abstammung identifiziert werden. Myopie und Pseudophakie zeigten keinen signifikanten Einfluss.

Schlussfolgerung: Es handelt sich mit 246 eingeschlossenen Augen um die bisher größte retrospektive Analyse zur intraoperativen intraluminalen Drosselfadeneinlage im Rahmen der Preserflo-MicroShunt-Implantation. Die Ergebnisse zeigen, dass die intraoperative intraluminale Drosselfadeneinlage nicht nur im Rahmen von großen Glaukom-Drainage- Implantaten, sondern auch bei Preserflo-MicroShunt-Implantation ein effektives Mittel ist, um frühe postoperative Bulbushypotonien zu vermeiden.