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Augentrauma, ein Leitfaden für die Behandlung: Timing, Strategie, Prognose, Grenzen
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2024 |
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Das okuläre Trauma stellt eine medizinische Herausforderung für jeden Augenoperateur dar. Jedes Trauma ist einzigartig und somit ist es schwer, klare Behandlungsalgorithmen zu erstellen. Die sorgfältige Primärversorgung ist eine der Hauptvoraussetzungen für den Erfolg weiterer operativer Behandlungen. Während der Sekundärversorgung muss der Chirurg die bestmögliche Visualisierung gewährleisten. Weitere operative Maßnahmen sind die mögliche Drainage der Aderhaut, um für die Endotamponade Platz zu bekommen, die Behandlung der möglichen Netzhautablösung und Glaskörperblutung, die Entfernung von intraokularen Fremdkörpern und die Injektion der geeigneten Endotamponade. Die zusätzliche Anwendung von Silikonplomben oder Cerclage oder sogar von extremeren operativen Maßnahmen, wie das Vernähen der Aderhaut oder die intraokuläre Amnionmembrantransplantation sollten noch wissenschaftlich evaluiert werden. Das höchste Risiko für ein operatives Versagen und Augenverlust stellen die PVR und die Hypotonie dar. Im Moment steht uns noch nicht ausreichende Evidenz zur Verfügung bzgl. der Verabreichung von intraokularem Methotrexat zur Vorbeugung der PVR. Fortgeschrittene Rehabilitations- und Rekonstruktionsmaßnahmen des vorderen Augenabschnittes, wie z.B. sklerafixierte IOLs oder eine künstliche Iris, sollten eine langfristig erfolgreiche Behandlung der Pathologie des hinteren Augensegments folgen.