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73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

31.05. - 01.06.2024, Hannover

Entwicklung einer pädiatrischen Gesichtsfelduntersuchung

Meeting Abstract

  • Hanna Faber - Hamburg; Tübingen; London/GB
  • E. Butenko - Hamburg
  • M.S. Spitzer - Hamburg
  • F. Schüttauf - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Hannover, 31.05.-01.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24vnda15

doi: 10.3205/24vnda15, urn:nbn:de:0183-24vnda150

Veröffentlicht: 3. Juni 2024

© 2024 Faber et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Verlässliche Gesichtsfelduntersuchungen bei Kindern sind aufgrund der Komplexität und Notwendigkeit der Mitarbeit mit den verfügbaren Methoden frühestens ab dem 8. bis 10. Lebensjahr möglich. Gleichzeitig ist die Evaluation des pädiatrischen Gesichtsfeldes in Anbetracht von Pathologien wie dem kongenitalen Glaukom oder kindlicher Hirntumore mit Affektion des visuellen Systems höchstrelevant. Diese Versorgungslücke wollen wir mit der Entwicklung einer computerbasierten Kindergesichtsfelduntersuchung schließen.

Methoden: Die Untersuchung erfolgte mit einem selbstentwickelten Spiel, in dem das Kind die Aufgabe erhielt, einem Ausirdischen zu helfen, seinen Freund wiederzufinden. Dazu musste es durch Augenbewegungen in vier verschiedenen Spiellevel Smileys einsammeln, die über das 30° Gesichtsfeld verteilt waren. Stimuli wurden auf einem LG-83‘‘-OLED-Bildschirm (Bildschirmdiagonale 210 cm) präsentiert. Die Helligkeit der Stimuli sowie des Hintergrundes wurde mittels des Konica-Minolta-Leuchtdichtemessgerätes LS-110 kalibriert, mit dem Ziel, der Standardperimetrie vergleichbare Stimulusintensitäten über die gesamte Testdauer zu erzielen. Die Augenbewegungen wurden mittels eines Eye-tracking-Systems (Dikablis Eye-Tracker Glasses 3, D-Lab-Software (Ergoneers)) aufgezeichnet. Um die Durchführbarkeit des neuen Ansatzes zu prüfen, wurden Probanden ohne Pathologien der Sehbahn rekrutiert.

Ergebnisse: Die Kalibrierung mittels des Photometers zeigten, dass auf dem 83‘‘-OLED-Bildschirm über die gesamte Testdauer vergleichbare Stimuli wie in Standardperimetern präsentiert werden konnten. Bei den gesunden Probanden konnten zuverlässig die Marken des 30°-Gesichtsfeldes erkannt werden. Auch die mittels einer Okklusionsfolie simulierter Skotome stimmten mit den berechneten Positionen der Skotome auf dem Gesichtsfeldtest überein.

Schlussfolgerungen: Mit dem vorliegenden Versuchsaufbau etablierten wir eine spielerische Methode zur Gesichtsfelduntersuchung. Diese konnte in gesunden Probanden das 30°-Gesichtsfeld zuverlässig abbilden und auch simulierte Skotome exakt reproduzieren.