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72. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

02. - 03.06.2023, Osnabrück

Große supraselläre Arachnoidalzyste des dritten Ventrikels: postoperativer neurologischer und ophthalmologischer Verlauf

Meeting Abstract

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  • Susanna Maria Antal - Feldkirch/A
  • K. D. M. Resch - Feldkirch/A

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 72. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Osnabrück, 02.-03.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23vnda37

doi: 10.3205/23vnda37, urn:nbn:de:0183-23vnda371

Veröffentlicht: 1. Juni 2023

© 2023 Antal et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Supraselläre Arachnoidalzysten sind selten; sie können zu Visus- und Lebensgefährdung führen und sind endoskopisch minimal invasiv behandelbar. Wir zeigen das Krankheitsbild eines 11 Monate alten Säuglings mit besonderem Blick auf die postoperative Entwicklung.

Fall und Methoden: In enger Zusammenarbeit von Ophthalmologie, Pädiatrie und Neurochirurgie wurden bei klinisch zunehmenden Auffälligkeiten – mit Kopfumfangzunahme, allgemein motorischer Stagnation und Entwicklungsrückschritt ab dem 9. Lebensmonat, Kopfnicken und schließlich Vigilanzminderung – Neurosonographie und MRT durchgeführt. Es fand sich ein Hydrocephalus occlusus mit einer die 3. Hirnkammer ausfüllenden, suprasellären Arachnoidalzyste. Ophthalmologisch zeigte sich ein Strabismus divergens intermittens OS bis alternans; weitere Untersuchungen wurden bei beginnenden Hirndruckzeichen nicht toleriert.

Therapie: Endoskopische Zystenfensterung und Zystenkoagulation in Höhe des rechten Foramen Monroi und weiter basal. Danach endoskopischer Nachweis einer bis dahin nicht bekannten inkompletten membranösen Aquäduktstenose.

Verlauf: Sofortige Rückbildung der Hirndruckzeichen und (trotz Contusio capitis 2 Monate postoperativ) im Verlauf des neuroophthalmologischen Krankheitsbildes. Funduskopisch und am RNFL dennoch Hinweis auf Z.n. STP bds. Gute allgemeine Weiterentwicklung; bis auf leichte residuale Funktionsstörung der Feinmotorik, im Verlauf Normalisierung der Koordination (Rad- und Skifahrerin).

Schlussfolgerung: Die enge Zusammenarbeit von Ophthalmologie, Pädiatrie und Neurochirurgie kann ophthalmologische und neurologische Störungen rechtzeitig beheben. Minimalinvasive Verfahren wie Endoskopie und Sonographie verbessern die Ergebnisse und Verläufe. Ophthalmologische Untersuchungen präzisieren die Verlaufsergebnisse des neurochirurgischen Eingriffes.