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72. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

02. - 03.06.2023, Osnabrück

Auswertung der Sechs-Monats-Daten der Preserflo MicroShunt-Implantation

Meeting Abstract

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  • David Lücht - Hamburg
  • B. Stemplewitz - Hamburg
  • U. Schaudig - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 72. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Osnabrück, 02.-03.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23vnda29

doi: 10.3205/23vnda29, urn:nbn:de:0183-23vnda291

Veröffentlicht: 1. Juni 2023

© 2023 Lücht et al.
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Gliederung

Text

Das Glaukom ist nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit. Seit 2012 ist der Preserflo MicroShunt zur Glaukombehandlung in Europa zugelassen. Wir präsentieren die Analyse von Sechs-Monats-Daten über die Ergebnisse und das Sicherheitsprofil der Preserflo-MicroShunt-Implantation bei Patienten mit primären Offenwinkelglaukom.

Wir führten eine retrospektive Studie der Patienten durch, welche sich 2021 und 2022 sich einer Preserflo-MicroShunt-Implantation unterzogen. Ausgangsdaten hinsichtlich Sehschärfe, präoperativem Augeninnendruck (IOD) und die Applikation von Glaukom-Medikamenten wurden erfasst. Postoperative Untersuchungen wurden in regelmäßigen Abständen bis zu sechs Monaten durchgeführt, um die Senkung des Augeninnendrucks, den Medikamentenverbrauch, Veränderungen der Sehschärfe und Komplikationen zu bewerten.

Die Studie ergab eine signifikante Senkung des mittleren IOD nach der Preserflo-MicroShunt-Implantation gegenüber dem Ausgangswert (23,4 mmHg auf 13,0 mmHg). Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl der benötigten Glaukom-Medikamente (3,3 auf 0,1). Die Sehschärfe blieb bei allen Patienten stabil.

Hinsichtlich der Sicherheit war die Inzidenz postoperativer Komplikationen gering. Eine Vernarbung und vorübergehende Hypotonie waren die am häufigsten beobachteten Komplikationen. Diese bildeten sich zumeist von selbst zurück und führten nicht zu langfristigen Einschränkungen. Während des Studienzeitraums wurden keine Fälle von Tubusobstruktion oder -migration festgestellt, jedoch zeigten sich mehrere Fälle eines abgekapselten Sickerkissens, welche revidiert wurden.

Die Ergebnisse dieser sechsmonatigen Datenanalyse belegen die Wirksamkeit und Sicherheit der Preserflo-MicroShunt-Implantation zur Glaukombehandlung bei hohen Druckwerten und nicht-ausreichender Drucksenkung durch eine Lokaltherapie. Das Verfahren senkt effektiv den IOD, reduziert den Bedarf an Glaukom-Medikamenten bei Erhalt der Sehschärfe. Das geringe Auftreten von postoperativen Komplikationen spricht ebenfalls für den Einsatz des Preserflos als praktikable Behandlungsoption für Glaukompatienten.